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Aktuell Programm

Aufbrüche hinterm Sprechgitter beim Pfullinger Kultur-Sommer

Außergewöhnliches Programm im Pfullinger Klostergarten. Klassischer Auftakt am Wochenende

Rund ums Sprechgitter der Klosterkirche spielt die Kultur.  FOTO: SAUTTER
Rund ums Sprechgitter der Klosterkirche spielt die Kultur. FOTO: SAUTTER
Rund ums Sprechgitter der Klosterkirche spielt die Kultur. FOTO: SAUTTER

PFULLINGEN. Neue Wege in Corona-Zeiten ging das Team von i’kuh, der Initiative für ein Kulturhaus in Pfullingen, das nach der Motivation und mit der Aussicht auf finanzielle Unterstützung durch das Land Baden-Württemberg nun doch ein Kultur-Programm für die Sommerferien geplant und organisiert hat: nach all den ausgefallenen Veranstaltungen ein kleines, aber hochkarätiges Programm im Freien, open air im Klostergarten, an immer neuen Orten des Geschehens, mit Abstand und auch Bewegung für Körper und Seele.

Die Corona-Regeln sehen im Moment vor, dass man mit Abstand nebeneinandersitzen kann, allerdings ist die Anzahl der Plätze begrenzt. Daher sollten sich die Besucher rechtzeitig eine halbe Stunde vor Veranstaltungsbeginn einfinden und möglichst schon ausgefüllte Kontaktformulare mitbringen. Diese sind auf der Homepage der Stadt Pfullingen zu finden.

Das Programm beginnt am 25. und 26. Juli mit einem Klassik-Wochenende. Am Samstagabend, 25. Juli, um 18 Uhr spielt das Martinskollegium eine Sommerserenade im idyllischen Ambiente. Auf dem Programm stehen vier Werke, die von zwei Ensembles des Orchesters gespielt werden: von Wolfgang Amadeus Mozart das Divertimento KV 136 für Streicher, von Antonio Vivaldi »Der Sommer« aus den Vier Jahreszeiten, von Carl Maria von Weber die Introduktion, Thema und Variationen für Klarinette und Streichquartett, und von Gustav Holst die St. Paul’s Suite für Streicher. Solisten sind Josha Kremsler (Klarinette) und der Geiger Stefan Knote vom SWR-Symphonieorchester, künstlerischer Leiter und Konzertmeister des Martinskollegiums.

Am Sonntag, 26. Juli, findet um 17.30 Uhr eine konzertante Lesung zu den Jubiläen von Friedrich Hölderlin, Ludwig van Beethoven, Paul Celan und Paul Hindemith statt. Felicitas Vogel, Kuratorin der Neske-Bibliothek, trifft drei Musikerinnen der Württembergischen Philharmonie Reutlingen, Nastasia Nürnberger (Flöte), Miriam Schmaderer (Violine) und Mariette Leners (Viola) vor dem Sprechgitter. »Standen wir nicht unter einem Passat…« verbindet die Themen dieser großen Komponisten und Poeten.

Für Samstag, 1. August, um 20 Uhr konnte i’kuh den Rising Star der Jazz-Szene engagieren: Jakob Manz kommt mit seiner Band in den Klostergarten.

Flammender Appell

Alex Geiger alias Klikusch sollte eigentlich beim zentralen Aufbruchs-Fest der Kulturwege 2020 auftreten. Nun kommt er am Samstag, 8. August, um 19 Uhr (bei Regen am darauffolgenden Sonntag) mit vielen Künstler-Freundinnen und -Freunden: Lena Belle und Carina Reyes (Luftartistik an Trapez und Tuch), Poi dance, Bayram Agusev und More than we Adore (Musik). Clownesk und artistisch führt Klikusch das Publikum durch das Programm und sorgt dabei für viel Gelächter und große Augen.

Für den glanzvollen Abschluss des Kultur-Sommer-Programms am Wochenende 29./30. August sorgt Winni Victors Kammeroper (jeweils um 17.30 Uhr) mit einem Ensemble junger Solisten.

Bei Winni Victors Inszenierung »Su Cetera d’Or Cantando« (Singend zum Klang der goldenen Zither) trifft das Publikum wie in einem barocken Skulpturengarten La Musica, La Tragedia, La Fortuna und andere Allegorien aus der Opernwelt des Barock, deren Ziel es war, die Schönheit der Kunst zu feiern, dazwischen auch mit Sinnlich-Sinnhaftem von Wilhelm Killmayer, Volker Blumenthaler und Sofia Gubaidulina. Mit dabei sind: Ulrike Härter, Sarah-Lena Eitrich, Julia Hinger. Charlotte Beckmann, Florian Hartmann, Alvaro Tiniaca-Bedoya, Alberto Fortuzzi, Anne-Maria Hölscher, Akkordeon, Ricarda Hornych, Theorbe.

Als flammender Appell für den Erhalt der Kultur-Szene wird die Klosterkirche zu den Veranstaltungen von Knut Vöhringer unter anderem rot angestrahlt. In der Klosterkirche sind Patrice Bérards »Aufbrüche« zu betrachten. (eg)