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VHS Pfullingen zeigt wie's mit dem eigenen Video klappt

Bei der VHS Pfullingen lernten Jugendliche, wie sie ihren eigenen Beitrag für »Youtube« erstellen. Dozent Antonius van der Weert zeigt sich angetan von ihrer Kreativität

Antonius van der Weert mit den sieben jugendlichen Kursteilnehmern.foto: privat
Antonius van der Weert mit den sieben jugendlichen Kursteilnehmern.foto: privat Foto: Unbekannt
Antonius van der Weert mit den sieben jugendlichen Kursteilnehmern.foto: privat
Foto: Unbekannt

PFULLINGEN. Influencer, Content-Creator, Youtuber – was für die ältere Generation nicht selten befremdlich klingt, ist aus der Lebenswelt von Jugendlichen nicht mehr wegzudenken. Seit ihrer Entstehung im Jahr 2005 hat sich die Video- und Streamingplattform Youtube zur zweitgrößten Suchmaschine weltweit entwickelt und bietet professionelles aber auch privat erstelltes Filmmaterial zu fast allen Lebensbereichen an.

Das Portal übt besonders auf Heranwachsende eine große Faszination aus, die nicht selten einen eigenen Kanal bespielen wollen, doch mit der Aufnahmetechnik Probleme haben. »Ich habe es alleine probiert und bin kläglich gescheitert«, gibt der 13-jährige Tobias zu Protokoll und freut sich über die Möglichkeit seine Kenntnisse über den VHS-Workshop im Sommerferienprogramm zu erweitern.

Unerschrocken und innovativ

Mit ihm haben sich noch sechs weitere Jugendliche angemeldet, die nun unter der fachkundigen Anleitung von Antonius van der Weert an den ersten eigenen Produktionen experimentieren. Der seit mehreren Jahren auf dem Feld der Neuen Medien lehrende Dozent der VHS Pfullingen führt hauptberuflich ein Unternehmen im Bereich der Mediengestaltung und ist begeistert von der großen Neugier, die seiner Passion für Smartphones und Grafik entgegengebracht wird. »Es ist beeindruckend, wie viel Kreativität und Vorstellungskraft in den Kindern gerade in Bezug auf die Neuen Medien steckt«, erklärt van der Weert, setzt jedoch bedauernd hinzu: »Viele konsumieren leider nur, statt selbst aktiv zu werden.«

Um in dem zweitägigen Kurs möglichst viele Impulse an die Nachwuchskünstler zu vermitteln, hat van der Weert einiges an Equipment aufgefahren und animiert die Jugendlichen, mit Winkel, Beleuchtung und Szenerie zu spielen. »Das Schöne bei der Arbeit mit Kindern ist die Unerschrockenheit und das Vorbehaltlose. In ihren Köpfen existieren noch nicht so viele Grenzen, so entstehen mühelos innovative Arbeiten.«

Für die Verantwortlichen der VHS war es zusätzlich zur rein medientechnischen Kompetenz von Beginn an wichtig, dass in der Konzeption auch medienpädagogische sowie medienkritische Elemente integriert werden: »Im Sinne unseres Bildungsauftrages waren Bausteine, die unter anderem das Verhalten im Netz thematisieren, zwingender Bestandteil eines solchen Angebots«, erläutert Anja Haid-Licht. Die zuständige Fachbereichsleiterin für die junge VHS hält derlei Kurse auch deswegen für bedeutsam, da sie für Erkenntnisse sorgen: »Wenn junge Menschen selbst Videoproduktionen erstellen und dabei beispielsweise eine Auswahl der Inhalte vornehmen sowie sich für eine Art der Präsentation samt damit einhergehender Wirkung entscheiden, entsteht ein mediales Bewusstsein, und es erhöht die Reflexionsfähigkeit.«

Als am Ende des Kurses verschiedene Filmaufnahmen herumgereicht und besprochen werden, zeigt sich, wie intensiv die Jugendlichen die Inhalte aufgesogen und umgesetzt haben, berichtet die VHS in einer Pressemitteilung. Auf die Frage, ob sie einen solchen Kurs noch einmal belegen würden, gab’s ein einmütigen »Ja«, was die Veranstalter als Auftrag zur Fortsetzung des Formats verstehen. (em)