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Haben Giftköder Hunde in Reutlingen und Region getötet?

In Reutlingen und Region warnen Hundehalter immer wieder vor Giftködern. Angezeigt wird das laut Polizei aber fast nie.

Corona-Studie
Foto: Bernd Thissen/dpa Foto: Bernd Thissen
Foto: Bernd Thissen/dpa
Foto: Bernd Thissen

REUTLINGEN/PFULLINGEN. Den letzten öffentlich bekannt gewordenen Fall, bei dem ausgelegte Giftköder zum Tod von Hunden geführt haben, gab es in Reutlingen und der Region im vergangenen Sommer 2020. An einem Wanderweg bei Walddorfhäslach waren offenbar mit Schneckenkorn präparierte Würste ausgelegt worden. Zwei Hunde fraßen davon und starben qualvoll.

Jetzt sollen angeblich wieder Giftköder ausgelegt und wieder mindestens ein Hund daran gestorben sein. Auf der privaten Facebook-Gruppe »Giftköder Alarm Reutlingen und Umgebung« steht unter anderem folgende Warnung: »Vorsicht in der Umgebung des Hofguts Übersberg, Pfullingen. Ein Hund hat dort vor drei Tagen Gift aufgenommen, zum Glück bislang überlebt.« Das soll laut diesem Posting Ende Februar passiert sein. An anderer Stelle gibt es folgende Warnung: »Rommelsbach/Orschel-Hagen. Bei Romina. Hund gestorben wegen Giftköder. Passt auf eure Hunde auf!« Dieser Eintrag ist erst wenige Tage alt.

Ob das allerdings der Wahrheit entspricht, konnte die Reutlinger Polizei auf Anfrage des GEA nicht bestätigen. Michael Schaal, Pressesprecher des Polizeipräsidiums Reutlingen, hat gesagt: »Uns liegen keine aktuellen Erkenntnisse über ausgelegte Giftköder vor. Weder für den Bereich um Pfullingen, noch in Orschel-Hagen oder Rommelsbach.« Er richtete deshalb einen dringenden Appell an alle Hundehalter: »Wenn verdächtige Fressköder gefunden werden, oder wenn Hunde unbekannte Dinge fressen und es ihnen danach schlecht geht, bitte sofort die Polizei informieren. Lieber einmal zu viel anrufen. Wir nehmen solche Vorfälle sehr ernst.« Denn wenn die Polizei davon erfahre, könne sie schnell reagieren und die Ermittlungen zu den mutmaßlichen Tätern aufnehmen. »Vor allem können wir dann andere Hundebesitzer rechtzeitig warnen«, so Polizeisprecher Schaal.

So geschehen auch seinerzeit im Fall der Giftköder von Walddorfhäslach. Die Polizei und die Gemeindeverwaltung warnten rechtzeitig. Die Ermittlungen führten allerdings bislang nicht zum Erfolg. (GEA)