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Wegen Corona: 125-Jahr-Feier des CVJM Unterhausen erst nächstes Jahr

Das Vorstandsteam des CVJM Unterhausen lässt sich von Corona nicht unterkriegen und plant das Jubiläumsjahr einfach für 2021 (vo
Das Vorstandsteam des CVJM Unterhausen lässt sich von Corona nicht unterkriegen und plant das Jubiläumsjahr einfach für 2021 (von links: Jan Fischer, Julian Rapp, Markus Fetzer und Alexandra Hipp). FOTO: OLE
Das Vorstandsteam des CVJM Unterhausen lässt sich von Corona nicht unterkriegen und plant das Jubiläumsjahr einfach für 2021 (von links: Jan Fischer, Julian Rapp, Markus Fetzer und Alexandra Hipp). FOTO: OLE

LICHTENSTEIN-UNTERHAUSEN. Das Corona-Virus macht auch vor Vereinsjubiläen nicht Halt. »Aber absagen wollen wir unser großes und besonderes Fest auf keinen Fall«, betont Markus Fetzer vom Vorstandsteam, zu dem auch noch Fetzers Stellvertreter Jan Fischer, Alexandra Hipp und seit Februar Julian Rapp zählen. Sein 125-jähriges Bestehen hätte der 1895 gegründete CVJM Unterhausen, damit einer der ältesten Vereine in der Gemeinde, dieses Jahr feiern können.

Geplant waren zahlreiche Veranstaltungen für Groß und Klein, immerhin hat der Verein mehr als 350 Mitglieder im Alter zwischen einem und 90 Jahren. Begonnen hatte das Festjahr noch wie geplant. »Bei unserem Gottesdienst am 6. Januar war ja noch alles gut«, auch Hauptversammlung oder die Skiausfahrt im Februar konnten noch planmäßig über die Bühne gehen. Dann kam Corona, alle weiteren geplanten Veranstaltungen wurden abgesagt. »Wir sind richtig in den Shutdown gegangen«, so Fetzer, denn Vereinsarbeit sei ab diesem Zeitpunkt nicht mehr möglich gewesen.

Soziale Kontakte fehlen

So wurde auch das Ende Juli vorgesehene Zeltlager erst gar nicht länger geplant und gleich abgesagt. Ob und in welcher Form die Kinderbibelwoche im September stattfinden kann, bleibe noch abzuwarten, ergänzt Fischer. Alle Absagen seien natürlich sehr schade. Denn »ein Verein funktioniert nur durch soziale Kontakte«. Um die Verbindung zu den Mitgliedern zu halten, hat sich das Vorstandsteam einiges einfallen lassen. So wurde etwa »Jungschar im Briefkasten« angeboten, erklärt Hipp. Dazu seien den Kids alle paar Wochen Spiel- oder Bastelvorschläge in den Briefkästen geworfen worden, die Jugendlichen hätten dann ihre Ausführungen mittels Fotos dokumentieren oder gebastelte Sachen im Gemeindehaus abgeben können. »Da hatten die Kinder einen unglaublichen Spaß dran«.

Bei den jungen Erwachsenen habe man die »Freitagstreffs« kurzerhand per Web ins häusliche Wohnzimmer verlegt. »Ist zwar nicht das gleiche, aber die Leute virtuell zu sehen ist besser als gar nicht«, findet Hipp.

Die AH-Fußballer konnten mit Fahrrädern bestimmte Ziele im Echaztal anfahren und dies mit Selfie-Fotos dokumentieren. Auch Vorstandssitzungen hätten als »Web-Meetings« stattgefunden, was durchaus eine neue Erfahrung für alle gewesen sei, ergänzt Fetzer. Große finanzielle Einbußen habe der CVJM derzeit bei seinem Freizeitheim »Haus Lichtenstein« im Feriendorf Waldachtal, das eigentlich an christliche Jugendgruppen vermietet wird, um den Unterhalt zu decken. »Das ist ja seit Mitte März geschlossen, Vermietungen nicht möglich, die laufenden Kosten sind aber da«, und Vereine kämen leider nicht in den Genuss von Corona-Hilfsgeldern, beklagt Fetzer.

Die vielen Corona-Regeln und –Vorgaben der vergangenen Wochen etwa für Kinder und Jugendliche, für Sport, für Posaunenchöre oder Singgruppen, zudem die fast wöchentlichen Änderungen, habe für die Vorstandsarbeit viel Bürokratie und einen sehr hohen Aufwand bedeutet, moniert das Team, wobei die Richtigkeit der Anordnungen natürlich nicht infrage gestellt werde. »Aber wir waren sehr beschäftigt, ja alles richtig zu machen, schließlich haben wir eine große Verantwortung für unsere Mitglieder«.

Nach den Corona-Lockerungen wolle man jetzt den Betrieb langsam wieder hochfahren, natürlich unter Einhaltung der Hygienekonzepte und Abstandsregeln – während der Sommerphase im Freien. So begleite der Posaunenchor wieder Gottesdienste, »halt im Außenbereich«. Angedacht sei auch, das Freizeitheim jetzt Familien als Ferienhaus anzubieten.

Einmütige Entscheidung

»Der persönliche Kontakt ist einfach wichtig für das soziale oder gesellschaftliche Leben und natürlich für das Bestehen eines Vereins«, stellt Fetzer klar. Auch für die seelische Gesundheit der Menschen seien Begegnungen fundamental, ergänzt Hipp. Deshalb planen die Verantwortlichen jetzt das kommende Jahr, denn »125 sehen wir als schöne Zahl für einen Verein«, meint Fetzer, sodass der Entschluss, die Feierlichkeiten nur zu verschieben und nicht abzusagen, einmütig unter den Verantwortlichen getroffen worden sei.

»Wir sind ein aktiver Verein und wollen alles unter dem neuen Motto 2021: ›125 + 1‹ nachholen«. Der neue Start des Festjahres ist optimistisch angelegt. Am 6. Januar, »halt so wie jedes Jahr«, soll der CVJM-Gottesdienst sein. Alle anderen Jubiläums-Veranstaltungen stünden derzeit noch nicht fest. »Wir verfolgen natürlich, wie sich das Ganze um Corona weiter entwickelt und fahren nur auf Sicht«, fügt Hipp hinzu. (lpt)

www.cvjm-unterhausen.de