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Aktuell Gesang

Stiftungsfest des Sängerbunds Lichtenstein begeistert

Zu Gast waren Chöre aus der Region, hier JukeBox.  FOTO: LEIPPERT
Zu Gast waren Chöre aus der Region, hier der Frauenchor Omnia. FOTO: LEIPPERT
Zu Gast waren Chöre aus der Region, hier der Frauenchor Omnia. FOTO: LEIPPERT

LICHTENSTEIN. Es war ein besonderes Konzert in der wunderbar herbstlich dekorierten und fast bis auf den letzten Platz besetzten Lichtensteinhalle.  Beim 170. Stiftungsfest des Sängerbunds, der durch seine Gründung im Jahre 1855 einer der ältesten Gesangsvereine im Landkreis ist, gaben sich zehn Chöre die Ehre. Das mehr als dreistündige Programm, in dem die Protagonisten einen breiten Bogen von Kinderliedern über alt bekannte Evergreens bis hin zu modernen Popsongs spannten, war durch die ab-wechselnde Gestaltung in diversen Ensembles kurzweilig und wurde mit einem Riesenbeifall des Publikums belohnt.

Ein stattliches Jubiläum

»Warum haben Männer vor 170 Jahren angefangen zu singen«, fragte Vorsitzender Clemens Eiche die Zuhörer. Damals habe eine gewisse Aufbruchsstimmung unter dem Motto »Singen macht frei« geherrscht. »Heute würde man sagen, singen ist gesund, fördert die Atmung, führt zu vielen sozialen Kontakten und macht einfach Spaß.« Der Jubilar wurde als Liederkranz-Männerchor gegründet und zehn Jahre später in Sängerbund Unterhausen umbenannt. 1979 wurde der erste Kinderchor ins Leben gerufen und mit Chorleiter Steffen Hinger im Jahr 1993 sind Frauen-, Kinder-, Jugendchor oder Lacuna dazugekommen, blickte der Vorsitzende kurz in die Annalen.

Zum »wahrhaft stattlichen Jubiläum« gratulierte Bürgermeister Peter Nußbaum und zitierte den Geigenvirtuosen Yehudi Menuhin, der sagte: »Singen ist die eigentliche Muttersprache der Menschen«. Musik berühre und Chorgesang in ganz besonderer Weise, er sei immer beeindruckt, wenn er die Darbietungen der Chöre des Sängerbunds erlebe. »Mit großem und ehrenamtlichen Engagement ist dem Verein eine wohltuende Bereicherung gelungen, der Sängerbund gehört zur kulturellen Identität Lichtensteins«, dankte Nußbaum.

Der Kinder- und Kidschor des Sängerbunds im Alter zwischen drei und zehn Jahren unter Leitung von Ute und Thorsten Eißler eröffnete das Konzert schwungvoll mit »Zeig mir deinen Traum«, bei dem Ben Burger auch gleich couragiert einen Solopart übernahm. Zu den Jüngsten gesellten sich danach der Jugendchor sowie die Achalmfinken des Gesangvereins Eningen und bildeten eine Gruppe von mehr als vierzig Kindern, die gemeinsam vom »Ticken und Tacken« der Uhr sangen oder Udo Lindenbergs »Komm wir ziehn in den Frieden« forderten. Helena und Nicolas Eißler waren hier gekonnt für die Soloeinlagen zuständig.

Die Eninger Kids unter Brigitte Neumann zwitscherten anschließend ihr Namenslied oder servierten gesanglich ein Frühstücksei. »Es gibt nur Wasser, Wasser, Wasser überall, doch wir haben nichts zu trinken« unkte die »JukeBox«, ein Chor des Männergesangvereins Eintracht Pfullingen (MGV), mit einem Seemannslied der schleswig-holsteinischen Band Santiano, bevor die Herren mit ihrer Dirigentin Christina Staneker das neuseeländische Walfängerlied »Wellerman« zum Besten gaben.

Gemeinsam mit dem Frauenchor Omnia des Sängerbunds erklang der fetzige »Queen«-Hit »Dont stop me now«, die Damen alleine brachten mit viel Temperament den mitreißenden Pop-Rock-Song »Holding out for a Hero« von Bonnie Tyler dar.

Der Jugendchor des Gastgebers glänzte mit Leonard Cohens »Hallelujah«, bei »A million Dreams« hätte die amerikanische Pop-Rock-Sängerin Pink gestaunt, mit welch sicherer Stimme Janine Seitz ihren Hit darbot. Der 2006 extra für junge Erwachsene ins Leben gerufene Chor Lacuna des Sängerbunds mit Taktgeber Reiner Hiby war zuerst »Atemlos« im Lied von Helene Fischer und andächtig bei »Baba Yetu«, im in Suaheli gesungenen Vater Unser, in dem Sebastian de Lenardis den kraftvollen Solisten gab. Die Chorgemeinschaft Lichtenstein mit Männerchören aus Steinhilben und Lichtenstein sangen a capella mit ihrem Leiter Egon Rupp Mozarts »Bundeslied«, »Ich bin kein Bajazzo« oder mit viel Ausdruckskraft »Ei, du Mädchen vom Lande«.

Pink und Helene Fischer

Der Sängerbund Bernloch-Meidelstetten unter der Leitung von Christina Staneker sang im Kultklassiker »Major Tom« völlig losgelöst, im Chorsatz »Haus am See« bravourös und mit viel Schwung beim Oldie »Super trouper« von Abba. Das Publikum war völlig hingerissen und spendete tosenden Applaus. »Gute Nacht, Freunde« des Liedermachers Reinhard Mey und den Chören Omnia, JukeBox und Sängerbund Bernloch-Meidelstetten beendete den abwechslungsreichen Abend.

Schließlich zeichnete Eiche langjährige Sänger aus: Ben Burger für fünf Jahre, Janine Seitz für zehn Jahre und Peter Metz, der selbst langjähriger Vorsitzender des Sängerbunds war, für 25 Jahre aktives Singen. (GEA)