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Aktuell Vortrag

Diskussion über Klimaschutz in Eningen

Vortrags- und Diskussionsabend der Gemeinde Eningen und der Naturfreunde

Corinna Vogt von der Klimaschutzagentur im Landkreis Reutlingen referierte über aktuelle Zahlen beim Energieverbrauch und die Vi
Corinna Vogt von der Klimaschutzagentur im Landkreis Reutlingen referierte über aktuelle Zahlen beim Energieverbrauch und die Vielzahl der Maßnahmen ihrer Behörde. foto: leippert
Corinna Vogt von der Klimaschutzagentur im Landkreis Reutlingen referierte über aktuelle Zahlen beim Energieverbrauch und die Vielzahl der Maßnahmen ihrer Behörde. foto: leippert

ENINGEN. "Wir werden das Problem heute Abend nicht lösen können", brachte es Bürgermeister Alexander Schweizer nach rund drei Stunden intensiver Diskussion auf den Punkt. Zuvor hatte er rund dreißig Interessierte über verschiedene Sachverhalte zum Thema "Möglichkeiten und Grenzen von lokalem Klimaschutz" informiert. Es handle sich um ein Pilotprojekt, um aufzuzeigen, "was jeder für seinen oder was eine Kommune für ihren CO2-Fußabdruck machen kann", erklärte Bernd Gitt, Vorsitzender der Naturfreunde-Ortsgruppe Eningen.

Dass die Naturfreunde »als anerkannter Naturschutzverband« und mit ihren Kontakten zu internationalen Gruppierungen, insbesondere in Afrika, einen besonderen Bezug zum Thema haben, hob Alexander Haberland vom Naturfreunde-Landesverband Württemberg hervor und stellte kurz verschiedene Projekte vor. »Jegliche Maßnahmen, die wir hier machen, helfen auch den Menschen dort und dienen dazu, die Migrationsbewegung zu verhindern.«

Corinna Vogt von der Klimaschutzagentur im Landkreis Reutlingen referierte über aktuelle Zahlen beim Energieverbrauch und die Vielzahl von Maßnahmen ihrer Behörde, wie etwa das Energiemanagement für Kommunen oder Beratungen für Privatpersonen. Drei Vertreterinnen von »Fridays-for-Future« Reutlingen erzählten von ihren Wünschen für die Klima-Zukunft.

Größte Herausforderung

Er freue sich, dass so viele Interessierte gekommen seien, betonte Schweizer. Das Thema sei hochaktuell, nicht zuletzt wegen des kürzlich von der Politik verabschiedeten Klimapakets und der darüber entbrannten Diskussion. »Ich bin überzeugt, dass die Klimaveränderung die größte Herausforderung ist, vor der die Menschheit gerade steht«, betonte der Bürgermeister, bevor er einen Überblick über die bisher in Eningen umgesetzten Veränderungen für ein besseres Klima gab.

In der Diskussion kamen Fragen auf wie zum Beispiel, woher die Gemeinde ihren Strom beziehe und welche Entscheidungsfreiheit sie dabei habe. Nachgehakt wurde auch, was aus der Planung für ein Pumpspeicherwerk geworden sei und ob bei den zuletzt geschaffenen Baugebieten bereits Nahwärme oder Blockheizkraftwerke eingesetzt worden seien.

Einige Teilnehmer bemängelten, dass bei den aktuellen Straßensanierungen »nicht gleich Gasleitungen verlegt werden, wenn doch Ölheizungen demnächst verboten werden«, andere erörterten Nutzen oder Nachteile von Biogas-Anlagen sowie Sinn oder Unsinn von E-Autos und der schwierigen Entsorgung dieser Batterien.

»Ich wünsche mir vom Gemeinderat, dass Klimaschutzmaßnahmen für Neubauten einfach vorgeschrieben werden«, sagte eine Eningerin und bekam Beifall aus der Runde. »Manchmal muss man die Leute einfach zwingen«, stimmte ein anderer Teilnehmer zu. Wenn die Bevölkerung davon überzeugt werde, dass das Klima nicht gerettet werden kann, wenn alle so weitermachten wie bisher, »dann können wir die Veränderung schaffen«, zog Schweizer am Ende sein Fazit. (lpt)