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Zu schade zum Wegwerfen: Römerstein hat jetzt einen Brotautomaten

Brote, Brezeln und Weckle, die nicht verkauft wurden, landen ab sofort im Regiomat statt im Container. Bäckermeister Heiner Beck schafft die »Beckakiste«. Präsentation in Römerstein.

Der klassische »Regiomat« wird zur »Beckakiste«: Bäckermeister Heiner Beck (links), Peter Hauk, der baden-württembergische Minis
Der klassische »Regiomat« wird zur »Beckakiste«: Bäckermeister Heiner Beck (links), Peter Hauk, der baden-württembergische Minister für Ernährung, Ländlicher Raum und Verbraucherschutz, und der frühere Heroldstatter Bürgermeister Karl Ogger als Mitglied der Stüwer-Geschäftsleitung. FOTO: LENK
Der klassische »Regiomat« wird zur »Beckakiste«: Bäckermeister Heiner Beck (links), Peter Hauk, der baden-württembergische Minister für Ernährung, Ländlicher Raum und Verbraucherschutz, und der frühere Heroldstatter Bürgermeister Karl Ogger als Mitglied der Stüwer-Geschäftsleitung. FOTO: LENK

RÖMERSTEIN/LAICHINGEN. »Laden zu, Kiste auf. Handwerk bleibt gut, auch nach Feierabend.« Dieser Spruch steht auf den neuesten Regiomaten mit dem Namen »Beckakiste« der Automatenfirma Stüwer. Bäckermeister Heiner Beck aus Römerstein und Geschäftsführer Stefan Stüwer aus Heroldstatt hatten »bei einem Gläschen Wein« die entsprechende Idee dazu. Bislang wurden nicht verkaufte Waren den Tafelläden in Münsingen und Bad Urach gespendet, zu Tierfutter verarbeitet oder verschwanden im Container. »Zu schade zum Wegwerfen«, sagte sich Beck.

Deutlich günstiger

Von nun an werden die Brote, Brezeln, Wecken und Berliner, die bis zum Geschäftsschluss nicht verkauft wurden, im Automaten verstaut und »zwischen 20 und 50 Prozent günstiger« bis zum nächsten Tag angeboten. In den kommenden Wochen werden vor alle anderen Filialen solche Beckakisten aufgestellt.

Bei der »Südback« in Stuttgart, eine der Trendmessen für das Bäckerei- und Konditorei-Gewerbe in Europa, wurde der Regiomat vor drei Wochen zum ersten Mal vorgestellt, sagte Karl Ogger, Mitglied der Stüwer-Geschäftsleitung. Die Nachfrage sei enorm, auch weil immer mehr Bäckereien kein entsprechendes Personal mehr finden. Peter Hauk, Minister für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, ließ es sich nicht nehmen, bei der Einweihung in Laichingen des ersten Automaten dieser Art mit dabei zu sein. Er lobte dieses Pilotprojekt, das zum Nachahmen im Sinne eines nachhaltigen Umgangs mit Lebensmitteln anrege. Er kaufte sich für drei Euro ein 500 Gramm schweres Roggenvollkornbrot, da er wisse, dass Bioware einige Tage lang frisch bleibe. Auch Menschen, die sich sonst diese Waren nicht leisten können, hätten jetzt die Möglichkeit, die ganze Woche über am Automaten günstiger einzukaufen. Hauk geht davon aus, dass andere Bäckereien diesem »guten Beispiel, das eine super Sache ist«, folgen werden, sodass in Zukunft weniger Lebensmittel weggeworfen werden müssen. (GEA)