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Wegen Corona: Deutlich weniger Einnahmen in Walddorfhäslach

Sparschwein
Foto: Fredrik von Erichsen Foto: Fredrik von Erichsen
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Foto: Fredrik von Erichsen

WALDDORFHÄSLACH. Die Corona-Pandemie schlägt finanziell gerade bei allen Gemeinden durch. Da macht auch Walddorfhäslach keine Ausnahme. »Wir haben eine Lücke in Höhe von einer halben Million Euro«, berichtet Bürgermeisterin Silke Höflinger. Diese Lücke entstand zum großen Teil durch fehlende Einnahmen bei den Kindergärten, der Grundschul- und Ferienbetreuung sowie den Entgelten für die Hallennutzung.

Während des Lockdowns von Mitte März bis Ende Juni hat die Gemeinde die Entgelte für die Kinderbetreuung den Eltern ganz erlassen oder nur erhoben, wenn die Notbetreuung in Anspruch genommen wurde. Auch bei den Gewerbesteuervorauszahlungen für 2020 verzeichnet gab es Mindereinnahmen.

Allerdings hat Walddorfhäslach auch Glück und kann die bisherigen Verluste ausgleichen. »Wir profitieren derzeit von größeren Gewerbesteuernachzahlungen«, erklärt Bürgermeisterin Silke Höflinger. Diese Nachzahlungen stammen aus dem Jahr 2018, laufen jetzt erst auf und sorgen für ein Plus in Höhe von 800 000 Euro über dem Planansatz. Deshalb läuft in Walddorfhäslach finanziell derzeit »alles trotzdem noch gut«.

So hat Walddorfhäslach auch durch zwei Soforthilfezahlungen des Landes bereits rund 66 000 Euro erhalten. Zudem hat die Gemeinde zum Beispiel im Bereich der Kinderbetreuung beim Personal, das nicht eingestellt werden musste, Geld eingespart. Dass Walddorfhäslach derzeit noch so gut dasteht, ist allerdings nur eine Momentaufnahme. »Das ist eine grobe Hochrechnung«, betont Höflinger. Bis zum Ende des Jahres könnte es durchaus noch anders aussehen. »Das ist sicher noch nicht das Ende. Es wird zu weiteren Ausfällen kommen.«

Noch läuft alles nach Plan

Wie sich beispielsweise die Einnahmen bei der Einkommenssteuer weiter entwickeln, ist sehr ungewiss. Die Bürgermeisterin weist dabei auf die Kurzarbeit hin, die es in vielen Bereichen gab und noch gibt. Auch die schwierige Arbeitsplatzsituation könnte sich auf die Einkommenssteuer auswirken. Und dies ist für Walddorfhäslach von Bedeutung, denn auf der Einnahmenseite im Haushalt hat die Einkommensteuer die Gewerbesteuer in den vergangenen Jahren deutlich überholt.

Bei den derzeitigen Projekten läuft in Walddorfhäslach noch alles nach Plan. Die Sanierung der Walddorfer Ortsmitte ist nicht ins Stocken geraten. Auch bei Sanierung und Neubau von Feuerwehrhaus und Bauhof sind laut Höflinger keine zeitlichen Verzögerungen in Sicht. Ein Projekt wurde allerdings ins kommende Jahr verschoben. Die Planungen für den neuen Kindergarten können erst im Jahr 2021 beginnen. Dies liegt unter anderem daran, dass während des Lockdowns viele Bereiche einfach stillgelegt waren. »Es gab überall keinen geregelten Ablauf mehr«, sagt Höflinger und hofft auf das kommende Jahr. (vit)