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Aktuell Verkehr

Wannweiler sollen zum Fußvolk werden

Mit einem ersten Workshop im Rathaus hat der Fußverkehrs-Check begonnen. Weitere Termine folgen

Wo gibt's in Wannweil Pluspunkte für Fußgänger? Die Teilnehmer des Workshops fanden vor der Straßenkarte dann doch so einige pos
Wo gibt's in Wannweil Pluspunkte für Fußgänger? Die Teilnehmer des Workshops fanden vor der Straßenkarte dann doch so einige positive Dinge. FOTO: RITTGEROTH
Wo gibt's in Wannweil Pluspunkte für Fußgänger? Die Teilnehmer des Workshops fanden vor der Straßenkarte dann doch so einige positive Dinge. FOTO: RITTGEROTH

WANNWEIL. Der Anfang ist gemacht: Mit einem ersten Workshop im großen Saal des Rathauses ist Wannweil in den sogenannten Fußverkehrs-Check eingestiegen. Dabei handelt es sich um ein Programm des Verkehrsministeriums Baden-Württemberg zur Förderung und Verbesserung der Fußwege in Städten und Kommunen im Land.

Für den aktuellen Fußverkehrs-Check hatten sich 57 Kommunen beworben, aber nur acht von ihnen waren von der Fachjury ausgewählt worden. Wannweil ist dabei und hat am Mittwochabend damit angefangen, die Straßen und Wege aus Sicht von Fußgängern mal genauer unter die Lupe zu nehmen. Dazu hatte die Gemeindeverwaltung eingeladen und etwa 30 Frauen und Männer waren zum Auftaktworkshop gekommen. Unter anderem mit dabei waren auch Bürgermeister Dr. Christian Majer und einige Gemeinderäte.

Sichere und attraktive Fußwege

Dabei erfuhren sie von Annika Worch und Raphael Domin, was es mit dem Fußverkehrs-Check so auf sich hat, wie er in Wannweil geplant ist und ablaufen soll und wie wichtig Wege für Fußgänger tatsächlich sind. Die beiden kamen von einem privaten Karlsruher Planungsbüro, das Verkehrsminister Winfried Hermann für den Fußverkehrs-Check mit ins Boot geholt hat. Ziel sei es, so Raphael Domin, am Ende sichere und attraktive Fußwege zu schaffen und diese stärker ins Bewusstsein der Menschen zu bringen. In diesem Zusammenhang wies er darauf hin, dass immerhin 21 Prozent aller Wege in Baden-Württemberg zu Fuß zurückgelegt würden. Der Fußverkehr sei dennoch lange Zeit vernachlässigt worden.

Wegen des Autoverkehrs und den damit verbundenen Problemen wie Lärm oder Sicherheitsgefahren würden 46 Prozent der Menschen ungern zu Fuß gehen. Domin erinnerte daran, dass nach dem Fußverkehrs-Check im vergangenen Jahr, an dem neun Kommunen teilgenommen hätten, schon einiges für bessere Fußwege umgesetzt wurde. Dazu zählten unter anderem sogenannte Gehwegnasen, die Fußwege näher in die Straßen bringen und so ein Überqueren erleichtern. Beim Fußverkehrs-Check 2018 war übrigens auch Wannweils Nachbargemeinde Kusterdingen dabei.

Anschließend waren die Teilnehmer des Workshops gefragt. In zwei Gruppen aufgeteilt, sammelten sie Positives und Negatives im Zusammenhang mit den Fußwegen in Wannweil. Schon bald fiel allen auf, dass sich deutlich mehr Negatives offenbarte. Die Blicke auf die Straßenkarten von Wannweil wurden dabei bisweilen ernster. So einigen Teilnehmern schien erst dabei bewusst zu werden, dass Wannweil offenbar großen Verbesserungsbedarf hat, was sichere Fußwege im Ort angeht.

Mehr Negatives als Positives

Recht schnell stand fest: Die gefährliche Querung der Hauptstraße gehört zu den Hauptproblemen und es fehlen dort schlicht Zebrastreifen. Auch die Schulwege müssten noch sicherer werden, ebenso die Bahnhofstraße oder der Zugang zum Edeka-Supermarkt. Positiv für Fußgänger seien dagegen der Rundweg um Wannweil, der Uferweg an der Echaz oder die neuen Spielplätze im Ort. »Das Umfeld beim Rathaus gefällt uns, und auch die Dorfstraße hat Potenzial, die könnte man zur Spielstraße machen«, sagte ein Teilnehmer. Bald soll es mit dem Fußverkehrs-Check in Wannweil weitergehen. Anfang September wird es eine Begehung mit Schulkindern geben und am Mittwoch, 25. September, mit allen Interessierten. Am Mittwoch, 23. Oktober, sollen die Ergebnisse des Fußverkehrs-Checks präsentiert werden. (rr)