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Aktuell Umweltpolitik

Wannweil tut was gegen den Verkehrslärm

Wannweil will und muss etwas gegen den Verkehrslärm im Ort unternehmen. Erste Schritte beschlossen

Für Wannweil ein gewohntes Bild: die tägliche Blechkarawane aus Autos und Lastwagen auf der Hauptstraße.
Für Wannweil ein gewohntes Bild: die tägliche Blechkarawane aus Autos und Lastwagen auf der Hauptstraße. Foto: Ralf Rittgeroth
Für Wannweil ein gewohntes Bild: die tägliche Blechkarawane aus Autos und Lastwagen auf der Hauptstraße.
Foto: Ralf Rittgeroth

WANNWEIL. Der Gemeinderat hat auf seiner letzten Sitzung in diesem Jahr einen sogenannten kommunalen Lärmaktionsplan auf den Weg gebracht. Einstimmig entschieden die Räte, ein Ingenieurbüro aus Ludwigsburg damit zu beauftragen. Es soll erste Schritte unternehmen, um herauszufinden, wo beispielsweise Lärmschwerpunkte im Ort liegen. Zentrale Fragen dabei dürften sein: Wo ist es in Wannweil besonders laut, und wo leiden die Menschen am meisten unter Lärm? Dabei rückt jetzt die Hauptstraße mit ihrer hohen Belastung durch Auto- und Lastwagenverkehr in den Blickpunkt.

Ortsbaumeisterin Dorothea Mergenthaler machte dabei deutlich, dass es nur Sinn ergebe, wenn die Hauptstraße auf ihrer gesamten Länge auf die Lärmbelastung durch den Straßenverkehr untersucht werde.

Dabei leitet die Ortsverwaltung den kommunalen Lärmaktionsplan nicht allein aus eigenem Interesse oder Antrieb in die Wege. Sie sieht sich vielmehr in die Pflicht genommen durch die Umgebungslärmrichtlinie der Europäischen Union. Mit ihr werden alle Städte und Gemeinden in Europa aufgefordert, solche Lärmaktionspläne zu erstellen.

»Wannweil hat so viel Verkehr, dass wir’s machen müssen«

Ortsbaumeisterin Mergenthaler beschrieb die Lage so: »Kommunen, die der EU-Richtlinie nicht nachgekommen sind, haben ganz schnell ein Vertragsverletzungsverfahren am Hals. Zudem hat Wannweil bekanntlich so viel Verkehr, dass wir’s einfach machen müssen.«

Sie wies gleichzeitig darauf hin, dass die Deutsche Bahn dasselbe machen müsse für ihre Bahnstrecke, die durch Wannweil führe. Auch hier entstehe durch die Züge ein nicht unerheblicher Verkehrslärm. Bürgermeisterin Anette Rösch verwies in der Sitzung auch auf das baden-württembergische Verkehrsministerium.

Das habe aktuell noch mal alle Gemeinden, die noch keinen Lärmaktionsplan für ihre Hauptverkehrsstraßen vorgelegt hätten, aufgefordert, eine »den rechtlichen Anforderungen genügende Zusammenfassung zu übermitteln«. Im Klartext: Das Stuttgarter Ministerium möchte, dass alle Kommunen, die noch keinen Lärmaktionsplan aufgestellt haben, möglichst bald etwas Aussagekräftiges vorgelegen.

Laut Bürgermeisterin Rösch wird das beauftragte Ludwigsburger Ingenieurbüro nicht direkt den Lärm an der Wannweiler Hauptstraße mit Geräten messen, sondern zunächst aufgrund von Verkehrszahlen errechnen. Auf dieser Basis werde die beauftragte Firma auch Vorschläge zur Lärmreduzierung erarbeiten.

Zum gesamten Themenkomplex werde es auch Termine mit der Firma im Gemeinderat geben. Ziel müsse es sein, den Lärm für die Einwohner zu reduzieren. Rösch meinte wörtlich: »Jetzt guck’ mer mol, was dabei rauskommt.«

Im Haushalt 2017 hat die Gemeinde Wannweil für die Lärmaktionsplanung und die Öffentlichkeitsbeteiligung dazu 12 000 Euro bereitgestellt. Das Honorar für das Ingenieurbüro beläuft sich auf 8 100 Euro. (GEA)