Frisch, fromm, fröhlich, frei. Das Motto von Turnvater Jahn ziert in Form des Turnerkreuzes die Spitze der Uracher Festhalle. Das Motto müssen jetzt auch Menschen, die Saisonkarten fürs Höhenfreibad erstehen wollen, beherzigen. Die gibt’s bis zum 13. Mai, einen Tag vor der Öffnung, sogar »zu verbilligten Preisen«, wie die Stadtverwaltung in einer Pressemitteilung schreibt. Wer in den Genuss kommen will, muss aber jetzt schon zeigen, dass er oder sie ganz schön sportlich unterwegs ist. Die Karten gibt’s nämlich nicht im neuen Bürgerbüro im Rathaus – dort sind die Entwürfe für die »Tracht300 – 1723« ausgestellt – , auch im Haus des Tourismus in der Stadt oder im Haus des Gastes im Kurgebiet fragt man vergeblich: Die Saisonkarten gibt’s nur im Höhenfreibad selbst. Das liegt, wie schon der Name sagt, deutlich oberhalb der schönen Grafenstadt. Ein strammer Fußmarsch, vielleicht mit einem fröhlichen Liedchen auf den Lippen, macht müde Männer – und Frauen natürlich auch – munter. Die Verwaltung macht den Wasserratten Beine. Nicht vergessen, das steht ganz am Ende der städtischen Pressemeldung: »Es ist nur Barzahlung möglich.« Sind wir denn im 19. Jahrhundert? Dann müsste die Grafenstadt wenigstens einen Kutschenservice zur Verfügung stellen!