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Von heute an wieder freie Fahrt auf der Böhringer Steige

Die Böhringer Steige zwischen Bad Urach und Römerstein wurde grundlegend saniert und ist jetzt fertig

Gestern Nachmittag bei der Eröffnung parkten sogar die Vertreter aus Berlin und Stuttgart unterhalb der Baustelle. Ab Dienstag V
Gestern Nachmittag bei der Eröffnung parkten sogar die Vertreter aus Berlin und Stuttgart unterhalb der Baustelle. Ab Dienstag Vormittag ist die Straße wieder offen. foto: fink
Gestern Nachmittag bei der Eröffnung parkten sogar die Vertreter aus Berlin und Stuttgart unterhalb der Baustelle. Ab Dienstag Vormittag ist die Straße wieder offen. foto: fink

BAD URACH/RÖMERSTEIN. Baden-Württembergs Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) und Steffen Bilger (CDU), Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur, haben die Ulmer Steige zwischen Bad Urach und Römerstein gestern feierlich eröffnet. Im Laufe des heutigen Vormittags wird hier der Verkehr wieder fließen.

Nach einer Bauzeit von nicht einmal einem Jahr wurde die 4,1 Kilometer lange grundhaft sanierte Steige entlang der B 28 – trotz erschwerter Bedingungen nach einem Hangrutsch – gestern Nachmittag für den Verkehr symbolisch freigegeben.

»Die Sanierung der Böhringer Steige zeigt, wie aufwendig und teuer solche Maßnahmen sind«, sagte Verkehrsminister Winfried Hermann mit Blick auf die erschwerten Sanierungsarbeiten, »deshalb sind größere Investitionen von Bund und Land für den Erhalt der Fahrbahnen und Bauwerke erforderlich.« Da es im Land einige dieser Steigungen an Landesstraßen gibt, hat das Verkehrsministerium ein zusätzliches Förderprogramm ins Leben gerufen: Das Steigensanierungsprogramm umfasst in diesem und im kommenden Jahr insgesamt 14 Maßnahmen mit einem Gesamtvolumen von rund 20 Millionen Euro.

»Steigen sind – wie Brücken – die Achillesferse des Verkehrs«, betont Hermann. Vor Ort erinnerte sich der Minister, dass die Steige eine nicht ganz unwichtige Rolle in seinem Leben gespielt hat: »Ich bin ein Vierteljahr von Rottenburg zur Bundeswehr in Ulm gependelt«, so Hermann, »und wir sind hier recht oft hängen geblieben.«

7,3 Millionen Euro vom Bund

"Die B 28 ist die wichtigste Verbindung zwischen Bad Urach und Ulm", sagt Steffen Bilger, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur, zur grundlegend sanierten Steige. Frühzeitige Investitionen in den Erhalt der Straßeninfrastruktur ergäben Sinn, so Bilger, um Folgeschäden zu vermeiden, die Pendler und Anwohner belasten und Wirtschaftsverkehre behindern. Dafür hat der Bund an dieser Stelle rund 7,3 Millionen Euro investiert." Bilger: "Das ist gut investiertes Geld."

Die Baumaßnahme hatte zum Ziel, die Verkehrssicherheit auf der Böhringer Steige wiederherzustellen. Über die gesamte Länge der Steige wurde die Fahrbahndeck- und Binderschicht auf rund 4,1 Kilometern erneuert. Im unteren Abschnitt wurde zusätzlich auf einer Länge von rund 950 Metern der Untergrund des talseitigen Fahrstreifens verbessert, damit dieser zukünftigen Verkehrsbeanspruchungen Stand hält.

Die Bauarbeiten auf der Böhringer Steige wurden durch einen im Januar 2018 abgerutschten Hang erschwert. Grund dafür waren starke und anhaltende Niederschläge. Die Strecke zwischen Bad Urach und Römerstein-Böhringen musste zeitweilig vollkommen gesperrt werden. Um den Hang zu sichern, liefen ab Oktober 2018 bis Juli 2019 umfassende Hangsicherungsarbeiten. Neben einer vierzig Meter langen und acht Meter breiten Stahlbetonplatte, die auf Stahlbetonpfählen errichtet wurde, wurde die talseitige Böschung der Straße mit mehreren Bohrpfahlwänden auf einer Gesamtlänge von rund 240 Metern gesichert.

Insgesamt wurden 160 Bohrpfähle mit einem Durchmesser von 90 Zentimetern und einer Gesamtlänge von rund 1 650 Metern verbaut. Die Bohrpfahlwände sind mit 178 Ankern mit einer Gesamtlänge von rund 3 400 Metern im anstehenden Fels gesichert. In der Stahlbetonplatte und den Bohrpfahlwänden sind rund 2 000 Kubikmeter Beton und etwa 280 Tonnen Bewehrung verbaut.

Ein Stück weit aufatmen können die Bewohner von Grabenstetten und dem Uracher Teilort Seeburg, die während der Bauzeit deutlich mehr Umleitungs-Verkehr zu ertragen hatten. (eg/GEA)

DIE MÄNNER AM BAND

Acht Männer, acht Schnitte: Die Böhringer Steige mit einem symbolischen Scherenschnitt durch eine Band mit den Deutschland-Farben haben acht Vertreter des öffentlichen Lebens freigegeben, wie auf Seite 1 des GEA zu sehen ist: (von links) Erster Landesbeamter Hans-Jürgen Stede in Vertretung von Landrat Thomas Reumann, Regierungsvizepräsident Dr. Utz Remlinger, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur Steffen Bilger, Grünen- Verkehrsminister Winfried Hermann, CDU-Landtagsmitglied Karl-Wilhelm Röhm, Werner Grad, stellvertretender ehrenamtlicher Bürgermeister von Bad Urach, Matthias Winter, Bürgermeister von Römerstein und Roland Deh, Bürgermeister von Grabenstetten. (and)