DETTINGEN. Ein neues Kapitel schlägt die Dettinger Rotkreuzbereitschaft auf: Für ihre Helfer-Vor-Ort-Gruppe (HvO) hat der Ortsverband erstmals zwei spezielle Einsatzfahrzeuge angeschafft. Am Sonntag, 23. September, stellt das Rote Kreuz die beiden Fahrzeuge um 11 Uhr auf dem Rathausplatz im Rahmen einer feierlichen Schlüsselübergabe der Öffentlichkeit vor – bei Regen im Zillenhartsaal. Es soll Grußworte geben, Musik der Ermstalmusikanten und Gratisverpflegung aus der Gulaschkanone. Geplant ist, dass die Pfarrer Harald Grimm für die evangelische Kirche und Alain Rabarijaona für die katholische Kirche Fahrzeuge und Mannschaft segnen. Der Ortsvereins-Vorsitzender Fritz Schaich wird erläutern, wie die Fahrzeuge eingesetzt werden. Die Autos selbst werden gezeigt und von Rotkreuzmitgliedern erläutert.
Die Einsatzfahrzeuge sollen den Dienst der ehrenamtlichen HvO-Gruppe der Rotkreuzbereitschaft noch effizienter machen. Aufgabe der HvO-Kräfte ist es, als am Ort wohnende Helfer in Notfällen möglichst schnell beim Patienten zu sein. So können sie die Zeit bis zum Eintreffen des hauptamtlichen Rettungsdienstes überbrücken und bereits frühzeitig Maßnahmen einleiten, die unter Umständen Leben retten können.
Die neuen Fahrzeuge helfen dabei, weil sie durch ihre Signalanlage und ihre Beklebung mit Reflektorstreifen besser als Rettungsfahrzeuge erkannt werden. So sinkt das Risiko, dass die Helfer im Verkehr stecken bleiben und wertvolle Zeit auf dem Weg zum Patienten verlieren. Außerdem können die Fahrzeuge am Notfallort von Angehörigen schneller erkannt werden. Auch das spart Zeit.
Bei den neu angeschafften Fahrzeugen handelt es sich um zwei gebrauchte Autos, die bei einer Spezialfirma in Wetzlar für den Einsatz im Rahmen des HvO-Systems ausgerüstet wurden: mit einem Blaulichtbalken auf dem Dach und Leuchtstreifen auf der Karosserie für die bessere Sicht- und Erkennbarkeit. Pro Fahrzeug hat der Ortsverein rund 21 000 Euro investiert. Anfang September konnten die Dettinger Rotkreuzler die fertig ausgerüsteten Fahrzeuge in Wetzlar abholen. Am 23. September werden sie offiziell in Dienst genommen.
Knapp 300 Einsätze im Jahr
Mit knapp 300 Einsätzen im Jahr hat sich die Helfer-Vor-Ort-Gruppe der Dettinger DRK-Bereitschaft als wichtige Säule im örtlichen Notfallsystem etabliert. Bei Herzkreislaufversagen und anderen Notfällen ist ihr frühes Eingreifen oft lebensrettend.
Zwei Fahrzeuge wurden beschafft, weil in vielen Notfallsituationen zu zweit effektiver Hilfe geleistet werden kann – und weil die Wahrscheinlichkeit größer ist, dass eines der Fahrzeuge relativ nahe am Geschehen steht. Mit ihren neuen Einsatzfahrzeugen können die Dettinger Ehrenamtler vom DRK ihren Dienst an der Allgemeinheit nun noch etwas effizienter verrichten. (ak)