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Schüler testen die Outlet-City Metzingen

Wie behindertengerecht ist Metzingen? Projektgruppe der Schönbein-Realschule macht den Selbstversuch

Die Outletcity in Metzingen
Die Outletcity in Metzingen. Foto: Andreas Fink
Die Outletcity in Metzingen.
Foto: Andreas Fink

METZINGEN. Wie barrierereich oder -arm ist Metzingen? Darum geht es in einem Selbstversuch von Schönbein-Realschülern. In der Woche vom 16. bis 20. Juli wird die Gruppe im Rahmen der Projektwoche in der Innenstadt in Metzingen unterwegs sein. Sie hat die Aufgabe, dort möglichst viele öffentlich zugängliche Orte – Läden, Cafés, Restaurants, Plätze und andere – auf ihre Barrierefreiheit für Rollstühle oder Rollatoren zu testen. Dokumentiert werden die Ergebnisse in der sogenannten »wheelmap«, einer Internetkarte, die auch mittels einer App abgerufen werden kann. Hier wird mit einem einfachen Ampelsystem markiert, welche Orte für mobilitätseingeschränkte Personen barrierefrei (=grün), eingeschränkt barrierefrei, also über maximal eine Stufe (=gelb) oder nicht barrierefrei (=rot) zugänglich sind.

Fotos von Eingängen in der App

Zusätzlich können in der Wheelmap auch Eintragungen gemacht werden, um Maßnahmen zu erklären, die den Zugang trotz Hindernissen möglich machen. Beispiel: »Ein Ort ist zwar nicht barrierefrei zugänglich, aber das Personal kommt zum Kunden.« Anhand von Fotos können sich die Nutzer der App außerdem ein genaues Bild von der Eingangssituation machen.

Auf Initiative eines Rollstuhlfahrers haben die sogenannten »Sozialhelden e. V.« im Jahr 2010 die Website »Wheelmap.org« und die dazugehörige App gestartet. Heute sind über 860 000 Orte auf der Karte markiert, die Mehrzahl davon als »voll rollstuhlgerecht«. Jeden Tag kommen über 300 neue Markierungen hinzu. Wheelmap.org ist ein globales Projekt und weltweit verfügbar. Etwa ein Drittel der bisher markierten Orte sind nicht in Deutschland.

Jugendliche sensibilisieren

»Das Wheelmap-Projekt soll dazu beitragen, dass Schülerinnen und Schüler für die Situation von Rollstuhl- und Rollatornutzer/-innen und für das Thema Barrierefreiheit sensibilisiert werden«, schreibt Metzingens Inklusionsbeauftragte Ute Kern-Waidelich in einer Pressemitteilung. Die Organisatoren möchten aber auch mit den Inhabern von öffentlich zugänglichen Gebäuden und Geschäften »ins Gespräch kommen und über Möglichkeiten nachdenken, wie Zugänge für mobilitätseingeschränkte Menschen möglichst barrierefrei oder -arm geschaffen werden können«. (s)