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Aktuell Ernte

Obst im Landkreis Reutlingen viel früher reif als üblich

Die Bäume hängen voller Früchte

Selten, reif und schön: der Apfel Reutlinger Streifling. FOTO: LANDRATSAMT
Selten, reif und schön: der Apfel Reutlinger Streifling. Foto: Landratsamt Reutlingen
Selten, reif und schön: der Apfel Reutlinger Streifling.
Foto: Landratsamt Reutlingen

METZINGEN/REUTLINGEN. Der Klarapfel fällt schon vom Baum, das Stuttgarter Geißhirtle ist süß und saftig und der Apfel Jakob Fischer ist erntefähig: Die Obstsorten in den Streuobstwiesen und Gärten sind in diesem Jahr gut drei Wochen früher reif als üblich. Das teilt der Landkreis Reutlingen mit.

Nach dem Ernteausfall im vergangenen Jahr sieht es in dieses Mal ganz anders aus: Die Bäume trugen 2017 zwar keine Früchte, konnten dafür aber Reservestoffe einlagern, was nun für einen guten Blütenansatz und eine üppige Blüte gesorgt hat. Die Wärme im Frühjahr sorgte für ein ungewohntes Bild. Die Obstbäume standen verfrüht und fast alle gleichzeitig in voller Blüte, sodass Bienen mit ihrer Bestäubungsarbeit kaum mehrt hinterherkamen, berichtet das Landratsamt weiter. In Gebieten, wo die Apfelbaumgespinstmotte massenhaft aufgetreten ist, sind viele Blütenansätze allerdings beschädigt worden. Das erklärt so manchen leeren Baum.

Bei der aktuell herrschenden Dürre bleibt zu beobachten, wie die Bäume auf den Trockenheitsstress reagieren werden. Formen von Notreife oder vorzeitiger Blattabwurf können demnach auftreten. Bislang verspricht die Ernte jedoch ausgesprochen gut zu werden.

Im Zuge der Fruchtreife bittet der Kreisverband der Obst- und Gartenbauvereine, vertreten durch die Kreisfachberater für Obst- und Gartenbau beim Landratsamt Reutlingen, wie in den Vorjahren um eine rege Beteiligung am Projekt zur Erhaltung alter Landsorten. Jeder ist aufgerufen sich daran zu beteiligen, vor allem diejenigen, denen Bäume mit Sortenname noch geläufig sind. Ziel ist es einerseits, einen Überblick über die (noch) vorhandenen Sorten und ihre Anzahl zu gewinnen, andererseits auch die jeweils genutzten Namen zu den Sorten zu erfahren. Besonders seltene Sorten werden dabei herausgefiltert und können über die Standortangabe mit der Einwilligung der Besitzer gezielt über Edelreiser vermehrt werden.

Seltene Sorten melden

Im Rahmen des Projektes konnten bislang 20 Sorten gesichert werden, von denen auch nach intensiven Nachforschungen nur noch ein bis zwei Bäume bekannt waren. Zum Beispiel die Ochsenherzbirne, der Fetzer-Apfel, die Apfelsorte Knäller oder die Schweizer Birne (nicht die Schweizer Wasserbirne).

Meldungen können direkt über ein Luftbild auf der Internetseite www.sortenerhalt.de oder gleich im Gelände über die Smartphone-App des Projektes eingegeben werden. Die Anleitung zum Installieren der App findet sich ebenfalls auf der Internetseite unter »Sorten-erhalt-Mobil«. Auch ein Meldebogen zum Ausdrucken und Ausfüllen per Angabe der Flurstücksnummer steht bereit. Alle angegebenen Daten werden nach geltender Datenschutzrichtlinie gesichert, vertraulich behandelt und nicht veröffentlicht oder weitergegeben. teilt das Landratsamt dazu mit. (lr/GEA) Seite 4

www.sortenerhalt.de