METZINGEN. Einen Gutschein über 250 Euro bekamen die Schönheiten von der Holy AG in die Hand gedrückt, um ihr Outfit noch ein bisschen aufzupimpen. Beim Finale am 23. Februar im Europa-Park sind aber nicht schöne Köpfe und Körper gefragt, sondern auch innere Werte. Mit einer »Fleischbeschau« hat der Schönheits-Wettbewerb für Frauen, den es in Deutschland seit 1927 gibt, schon lange nichts mehr zu tun. Die »Mädchen«, wie die Beauties in der Szene genannt werden, müssen zeigen, dass sie nicht nur schön lächeln, sondern auch vernünftige Sätze von sich geben können.
Was die Miss-Germany-Finalistinnen in den vergangenen drei Wochen erlebt haben, kann man durchaus als Rundum-Coaching in Sachen Persönlichkeitsentwicklung verbuchen. Klar: Die Sponsoren, die den Wettbewerb bezahlen, wollen auch immer wieder etwas vom Glanz der jungen Frauen abbekommen. Auch wie man sich in sozialen Medien noch besser in Szene setzt, wurde vermittelt. Auf Fuerteventura gab’s nicht nur viele Shootings in allen möglichen Locations und Outfits, sondern auch eine »White Night Gala« und einen emotionalen Workshop mit der britischen Tänzerin, Choreografin und Schauspielerin Nikeata Thompson.
Was alle Missen beteuern: Im Gegensatz zu Heidi Klums »Germany’s Next Topmodel« gibt’s bei Miss Germany keine Spur von Zickenkrieg. »Das ist doch völlig unnötig«, sagt Miss Baden-Württemberg Nadine Berneis (28), »so was kommt bei uns schon deshalb nicht auf, weil nicht ständig eine Filmkamera dabei ist – wir sind unter uns und kommen wirklich gut miteinander aus.« (and)