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Aktuell Bau

Neueröffnung des Dietrich-Bonhoeffer-Hauses in Bad Urach am ersten Advent

Gemeinsame Geschäftsstelle nach der Fusion

In den neu errichteten Anbau wird die EJW-Geschäftsstelle einziehen. FOTO: BÖHM
In den neu errichteten Anbau wird die EJW-Geschäftsstelle einziehen. Foto: Gabriele Böhm
In den neu errichteten Anbau wird die EJW-Geschäftsstelle einziehen.
Foto: Gabriele Böhm

BAD URACH-MÜNSINGEN. Am ersten Advent ist es so weit. Der erste Stock des Dietrich-Bonhoeffer-Hauses (DBH) wird mit einem feierlichen Gottesdienst nach der Schließung im Januar 2021 wieder geöffnet. Grundlegendes wurde durch den Einzug des Bezirksjugendwerks Bad Urach-Münsingen ins Erdgeschoss und in den neuen Anbau verändert.

»Bisher gab es zwei Geschäftsstellen«, berichtet Pfarrer Tobias Schreiber. Eine lag im Hartensteinhaus in Bad Urach, die andere im Münsinger Gemeindehaus. Nach der Fusion wird nun die neue gemeinsame Geschäftsstelle ins Bonhoeffer-Haus einziehen. Auch das Ortsjugendwerk wird vom Hartensteinhaus in die Max-Eyth-Straße 19 verlegt. Anfang 2022 sollen die Arbeiten beendet sein, vorausgesetzt, es gibt nicht erneut eine Verzögerung durch fehlende Baumaterialien.

»Der neue Standort erscheint uns wegen der Nähe zur Realschule und zum Gymnasium ideal, denn wir möchten mehr mit den Schulen zusammenarbeiten«, sagt Schreiber. Aktuell ist der Neubau noch im Rohzustand. Dasselbe gilt für die Erdgeschossräume des Bestands, die künftig ebenfalls der Geschäftsstelle dienen sollen. Dies machte es nötig, für die Gemeindearbeit bauliche Veränderungen durchzuführen.

Zweiter Bauabschnitt in Planung

Die ehemalige Sakristei neben dem Gottesdienstraum wurde zum Besprechungszimmer mit großem Tisch und vielen neu bezogenen Stühlen umfunktioniert. Ein weiterer Raum lässt sich von der Kirche abtrennen. Im Erdgeschoss wird es Küche, Sanitäranlagen, weitere Büros und einen Besprechungsraum geben, der im Wechsel mit der Geschäftsstelle genutzt wird. Im Rahmen des »Gemeindeimmobilienkonzepts« sind Synergieeffekte gewünscht in einer Zeit sinkender Gemeindegliederzahlen. Die Gemeinde wird nach Abschluss der Arbeiten etwas weniger Platz haben. »Doch sie hat sich ebenfalls verkleinert«, so Schreiber.

Dem DBH, erbaut 1965, bescheinigte Architekt Gerhard Keppler einen »sehr gepflegten und guten Zustand.« Fortlaufend seien Renovierungen an Dach und Fenstern vorgenommen worden. Doch jetzt war eine Kernsanierung fällig, die Elektrik, Brandschutz, Heizungsrohre und Tonanlage in der Kirche umfasste.

Im südwestlichen Anbau, einstöckig und mit begrüntem Flachdach, entstehen drei Büros für die Jugendreferenten sowie ein Empfangsbereich. Nach neusten Standards wurde der Anbau in Holzbauweise errichtet, die Arbeiten führten so weit wie möglich regionale Firmen aus. 1,1 Millionen kostet der erste Bauabschnitt, der den Anbau, die Renovierung und Ertüchtigung des Erdgeschosses und den Umbau im 1. Stock umfasst. 70 Prozent der Kosten trägt die Kirchengemeinde als Bauherrin. Der zweite Bauabschnitt ist noch in Planung und beinhaltet die Neugestaltung von Foyer, Küche und Gottesdienstraum. Alles soll auch barrierefrei eingerichtet werden.

Die Kirchengemeinde vermietet die neuen Räume an das Bezirksjugendwerk. »Dadurch hoffen wir auch, einen Teil der Baukosten wieder auszugleichen«, sagt Pfarrer Schreiber. Er ist gleichzeitig Geistlicher des Bezirksjugendwerks und sieht in Familien- und Jugendarbeit auch den Schwerpunkt der Gemeindearbeit.

Sehr gut angenommen wurde bereits das Format »Gottesdienst anders feiern« für Familien. Alle sechs bis acht Wochen wurden dafür im Haus thematische Stationen eingerichtet. Coronabedingt musste das Angebot nach draußen verlagert werden, wurde aber auch dort gut angenommen. Am 12. Dezember wird der Event, falls erlaubt, wieder stattfinden.

Leider, so Pfarrer Schreiber, könne die Neueinweihung nicht so groß gefeiert werden, wie man gerne möchte. Doch dafür wird es durch die ganze Kirche eine Krippenausstellung geben, die Eva-Maria Korte einrichtet. Ganze Landschaften werden mit den »Biblischen Erzählfiguren« gestaltet und Lieder vor den Szenerien eingespielt. Mit 2G ist die Ausstellung dienstags und freitags von 14 bis 16 Uhr ohne Anmeldung offen. Sobald das Jugendwerk in Anbau und Erdgeschossräume eingezogen ist, soll es dafür eine weitere Einweihungsfeier geben. (GEA)