DETTINGEN. Zwei Jahre können verdammt lang sein. So lange haben die Dettinger Kabarett-Tage pausiert. Pausieren müssen, dank Corona. Jetzt will die Veranstalterin – die Gemeinde Dettingen – wieder einen Versuch wagen und damit die 31. Auflage über die Bühne bringen. Die Haupt-Macherinnen Regine Ries und Ursula Haas hoffen, dass die Fans der Traditionsveranstaltung die neue Freiheit nutzen und zahlreich kommen. »Wenn nicht die Welt zusammenbricht, wollen wir’s durchführen«, sagt Regine Ries, die im Dettinger Rathaus den Bereich Kultur, Öffentlichkeitsarbeit und Wirtschaftsförderung leitet.
Den Satz hatte sie bei der Pressekonferenz gesagt, als noch nicht klar war, dass die Welt am 24. Februar wegen des russischen Angriffs auf die Ukraine aus den Fugen geraten sollte. Damals dachten alle nur an Corona. Jetzt geht der Blick trotzdem erst mal nach vorn. Mit Blick auf die zwei Jahre Corona-Zwangspause sagt Regine Ries: »Wir wollen zurück zur Normalität.« Pünktlich zum Beginn der Veranstaltungsreihe werden die Corona-Einschränkungen sukzessive gelockert. »Die Gastro darf mehr und mehr öffnen«, sagt Regine Ries, »warum sollten da nicht auch die Kabarett-Tage möglich sein?«
Schwarze Null im Blick
»Früher«, berichtet Ursula Haas vom Kulturamt, »früher waren wir ein Mal im Jahr bei der Kulturbörse in Freiburg.« Eine tolle Gelegenheit, neue Künstler kennenzulernen, kompakt und live. »Die Künstler-Börse gibt’s jetzt nur noch online«, bedauert sie. Glücklicherweise konnten die Dettinger wenigstens teilweise noch von der Arbeit der Vor-Corona-Zeit profitieren. »Letztes Jahr haben wir leider viel für den Papierkorb produziert«, sagt Regine Ries.
Die erste Veranstaltung, der »Chor der Mönche« am 12. März um 20 Uhr im Bürgerhaus, ist eine Empfehlung einer Besucherin, das war schon 2019. »Hört sich ernst an, ist aber grandios witzig«, sagt Ursula Haas. Das »gnadenlos weltliche Musik-Kabarett« kommt aus Mössingen. Ida Ott, die Hildegard vom »Dohlengässle« und Peter Leonhard als »Karlheiz Dünnbier« erobern jetzt gemeinsam die Bühne. Am 19. März zeigen sie um 20 Uhr im Bürgerhaus ihr Programm »Rosa kocht und Herr Dünnbier zaubert«. Andreas Weber ist ein »Single Dad – Teilzeit alleinerziehend«. So heißt das Programm, das der mehrfach ausgezeichnete Comedian mit einiger TV-Erfahrung am 26. März um 20 Uhr im Bürgerhaus präsentiert. Heinrich del Core tritt als Einziger in der Dettinger Schillerhalle auf. Der Italo-Schwabe, der früher als Heini Öxle auf den Bühnen die Mischung aus »Italien, Deutschland, Comedy und Kabarett« präsentierte, zeigt am 2. April um 20 Uhr sein Programm »Glück g’habt«.
Im Haushalt hat die Ermstal-Gemeinde 20 000 Euro für die Kabarett-Tage eingestellt, dazu kommen die Aufwendungen der Verwaltungs- und Bauhof-Mitarbei-terinnen und -Mitarbeiter. »Wir hoffen, eine Schwarze Null zu erreichen«, sagt Regine Ries. Eines ist jetzt schon klar: Wenn die Kabarett-Tage Nummer 31 an den Start gehen, gibt’s wie immer Bewirtung. Das gehört einfach dazu.
Es gibt noch Karten. Nähere Auskünfte gibt Ursula Haas vom Kulturamt, bei der man auch Tickets bestellen kann. (GEA)
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