METZINGEN. Im kommenden Jahr wäre turnusgemäß wieder das Stadt- und Heimatfest in Metzingen gewesen. Dazu kommt es nicht. Auf einstimmigen Beschluss des Gemeinderats wurde es ohne Diskussion in öffentlicher Sitzung auf das Jahr 2022 verschoben. Coronabedingt. Denn derzeit kann niemand sagen, ob es die Lage bis dahin erlaubt.
Wegen der anhaltenden Corona-Pandemie ist aus heutiger Sicht nicht vorhersehbar, ob die Stadt ihr Traditionsfest im Juli 2021 hätte feiern können. Diese Ungewissheit, so die Stadtverwaltung, birge hohe finanzielle Risiken. Immerhin liegen die sogenannten Sachkosten für das viertägige Fest bei rund 68 000 Euro.
Außerdem hätten die Vorbereitungen dafür spätestens jetzt beginnen müssen. Eingebunden sind dabei alle Schulen, Kindergärten und viele andere mehr. Der zeitliche und organisatorische Aufwand könne dem momentan stark beanspruchten Personal in Kindertageseinrichtungen und Schulen nicht zusätzlich zugemutet werden, heißt es. Verträge mit Schaustellern, die ebenfalls die vier Tage in der Stadt mit ihren Fahrgeschäften wären, für Technik und Bühnenüberwachung müssten ebenfalls jetzt abgeschlossen werden.
Zeitgemäße Weiterentwicklung
Die Stadt und der Gemeinderat haben sich deshalb dazu entschieden, das Traditionsfest um ein Jahr zu verschieben. Zeit, die die Stadt dazu nutzen möchte, über eine zeitgemäße Weiterentwicklung des Festes nachzudenken. Das Stadt- und Heimatfest ist aus dem erstmals 1875 angebotenen Kinderfest entstanden. Höhepunkt ist der große Festumzug am Samstag mit über 2 500 Teilnehmern, mit zum Teil aufwendigen Wagen und Verkleidungen. Das Nachmittagsprogramm wird hauptsächlich von Metzinger Vereinen bestritten. Am Abend spielt seit vielen Jahren die Metzinger Kultband Ernest and the Hemingways. Begleitend gibt es seit einigen Jahren mitten in der Stadt einen kleinen Rummel mit Fahrgeschäften. (füs)