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Aktuell Engagement

Mehr als 800 Ehrenamtliche sammelten Müll in und um Metzingen

Bei der Markungsputzete sammelt Uwe Stiefel zwischen dem Dickicht und dem Ermsufer Müll auf.  FOTOS: BÖHM
Bei der Markungsputzete sammelt Uwe Stiefel zwischen dem Dickicht und dem Ermsufer Müll auf. FOTOS: BÖHM
Bei der Markungsputzete sammelt Uwe Stiefel zwischen dem Dickicht und dem Ermsufer Müll auf. FOTOS: BÖHM

METZINGEN. Am Samstagmorgen machten sich mehr als 800 Ehrenamtliche auf den Weg zum Müllsammeln in und um Metzingen. Damit sei man wieder auf dem Niveau vor der Corona-Pandemie angelangt, meinte Doreen Dörrwand, Umweltberaterin der Stadt Metzingen.

Die Freiwilligen rückten am Samstagmorgen dem Müll in und um Metzingen zu Leibe. Um kurz nach 9 Uhr gaben Dörrwand und der neue Baubürgermeister Markus Haas Müllsäcke, Zangen und Handschuhe vor dem Rathaus aus, wo sich allerdings nur wenige einfanden. Denn die Schulen und der Bauhof hatten schon in der Woche mit dem Sammeln angefangen und die zahlreichen Vereine starteten auf eigene Faust. Mit dabei waren beispielsweise die DLRG, der Hundesportverein, der Schützenverein, die Siebenbürger Sachsen, der Reservistenverband, die Jugendfeuerwehr, der Albverein und die Goischter Weisaua.

»Sogar Pfandflaschen werden einfach weggeworfen«

Thomas Brandt und Susanne Rossiar machten sich zum ersten Mal auf den Weg. »Früher musste ich auch am Samstag arbeiten, da konnte ich nicht mitmachen«, so Brandt. Durchgängig sauber sei es in Metzingen normalerweise nur in der Outletcity. »Da kann man fast vom Boden essen, aber es wird auch schon immer frühmorgens viel dafür getan.« Seine Partnerin Susanne Rossiar, Städtische Schwimmmeisterin am Freibad, konnte sich nur wundern, wie viel Müll rund ums Bad in den Anlagen und Büschen landet. »Sogar Pfandflaschen werden einfach weggeworfen.« Als weiterer Hotspot der Vermüllung entpuppte sich das Gelände rund um Kaufland. »Dort haben die Schulen erst vor ein paar Tagen gesammelt und jetzt können wir da schon wieder aufräumen«, sagte Dörrwand. Damit nicht genug.

»Der Einkaufswagen hatte sich zu sehr im Bodengrund verhakt«

Der Wind weht den Müll auch Richtung Ermsufer, das nur so strotzte vor ekelhaftem Papier- und Plastikmüll. »Wir angeln an der Erms und kümmern uns deshalb um das Flussufer«, sagte Uwe Stiefel vom Fischereiverein Ermstal und Naturschutzbeauftragter. Mühsam zwängte er sich durch Gestrüpp und Brombeerranken und hatte schon nach kurzer Zeit den Müllsack gefüllt. Gegenüber schaffte sein Kollege Timo Trautwein, der unter anderem einen kaputten Verkehrsspiegel barg und im Wasser einen Einkaufswagen entdeckt hatte. Die Fischer zogen ihre Watstiefel an, begaben sich in die Erms und versuchten, ihn zu bergen, was aber leider nicht gelang. »Der Wagen hatte sich zu sehr im Bodengrund verhakt.«

Timo Trautwein hat einen Straßenspiegel ohne Glas am Ufer der Erms gefunden.
Timo Trautwein hat einen Straßenspiegel ohne Glas am Ufer der Erms gefunden. Foto: Gabriele Böhm
Timo Trautwein hat einen Straßenspiegel ohne Glas am Ufer der Erms gefunden.
Foto: Gabriele Böhm

Viel zu tun gab es auch an der B 312 und in den Weinbergen. Hier waren die Naturfreunde im Einsatz. Der Naturkindergarten säuberte im Bongertwasen. »Meiner Meinung nach muss das Bewusstsein, Müll zu vermeiden und die Umwelt zu schonen, schon früh geweckt werden«, sagte Doreen Dörrwand. Dazu starte sie in der Neugreuth-Schule das Projekt, dass jede Woche eine andere Klasse das Schulareal aufräumt.

Mittags gab es für die fleißigen Helferinnen und Helfer ein Vesper mit Lagebesprechung am Forsthof. Insgesamt habe es weniger Müll gegeben als in den Vorjahren, aber der Zustand sei nach wie vor unbefriedigend. Auch über die »Funde« tauschte man sich aus. Gefunden wurden massenweise Einwegverpackungen, Kaffeebecher, Kleidung und Schuhe, aber auch ein eiserner Weihnachtsbaumständer. Oberbürgermeisterin Carmen Haberstroh lobte alle für ihren Einsatz und dankte ihnen für die Zeit, die sie ehrenamtlich in den Dienst der Gemeinschaft investiert hatten. (GEA)