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Malteser bilden Schulsanitäter in Walddorfhäslach aus

Zusammen mit Siebtklässlern richten Helfer einen Sanitätsdienst an der Gustav-Werner-Gesamtschule von Walddorfhäslach ein.

Die künftigen Schulsanitäter mit Schulleitung und den Vertretern der Malteser FOTO: NOWAK
Die künftigen Schulsanitäter mit Schulleitung und den Vertretern der Malteser FOTO: NOWAK
Die künftigen Schulsanitäter mit Schulleitung und den Vertretern der Malteser FOTO: NOWAK

WALDDORFHÄSLACH. »Was ist, wenn etwas auf der Straße passiert? Viele laufen vorbei, trauen sich nicht zu helfen, weil sie Angst haben, etwas falsch zu machen.« Jonathan Krämer wird deutlich, wenn es um die Bedeutung von Erster Hilfe im Alltag geht. Zusammen mit Enza Roth leitet er die Malteser-Gliederung in Walddorfhäslach. Die beiden stehen hinter dem Projekt an der Gustav-Werner Gesamtschule. »Malteser gehen an Schulen und bilden Schüler zum Schulsanitäter aus«, erklärt Krämer das Vorgehen.

Michael Beier von der Malteser-Diözese Rottenburg-Stuttgart ist der Referent für den Schulsanitätsdienst und wird die Ausbildung mit wöchentlichen Einheiten mittwochnachmittags bis zum Ende des Schuljahres leiten. »Es startet mit einem Erste-Hilfe-Kurs, und dann wird noch ein Teil draufgesetzt.« Blutdruck messen, Halskrause anlegen, Aufschienen – die Schüler erhalten laut Beier »deutlich mehr als einen Erste-Hilfe-Kurs«.

Vorteile für Schule und Malteser

Schulrektor Ralf Michael Röckel zeigte sich begeistert von dem regen Interesse der Schüler am Angebot: »Ich habe sogar ganz liebevolle Mails von Eltern bekommen, ob ihr Kind denn bitte noch mitmachen könne. Wir haben nun 18 Schüler, die aus freiwilligen Stücken teilnehmen.« Die Teilnahme ist für Siebtklässler gedacht, da laut dem Rektor dabei »der größte Nutzen besteht, da die Schüler noch zweieinhalb Jahre bei uns sind.« Zudem müssen an der Gustav-Werner Gesamtschule in der siebten Klasse insgesamt 20 freiwillige Sozialstunden absolviert werden. »In der Corona-Zeit ist es schwierig, einen Platz im Altersheim oder im Kindergarten zu finden, daher haben wir das Programm hierfür geöffnet«, so Röckel.

Der Schulleiter freut sich ebenfalls, mit Jonathan Krämer und Enza Roth zwei ehemalige Schüler zurück an der Schule begrüßen zu dürfen. »Ich finde das richtig schön, wenn ehemalige Schüler den Weg zurück an ihre Schule finden.«

Nachwuchs für Verein gewinnen

Seitens der Malteser erhofft man sich neben mehr Sozialkompetenz unter den Schülern auch Nachwuchs für den eigenen Verein. Michael Beier erklärt, dass die Schüler nicht nur Lehrer und Mitschüler im Ernstfall retten sollen, sondern bei Interesse auch bei den Maltesern mitmachen dürfen. »Es ist immer gut, wenn wir Jugendliche nachziehen können, die sich schon ein bisschen auskennen. Das ist für unsere Gliederung sehr wichtig«, erklärt Enza Roth. Am ersten Nachmittag standen unter anderem das Vorgehen bei einer starken Blutung, das Anlegen eines Druckverbandes sowie die Anwendung von Dreieckstuch und Rettungsgriff auf dem Plan. Die Schüler zeigten sich interessiert und wollten allesamt auch zum nächsten Termin kommen. Schulleiter Röckel hofft, dass das Projekt mit den Maltesern »Kontinuität hat« und ab sofort jedes Jahr angeboten werden kann. (cn)