METZINGEN. Noch sind es die Handwerker, die in der Pfleghofstraße 41 vorzufinden sind. Statt Kinderwagen und Gehhilfen finden sich Bohrmaschinen und Farbeimer in den Gängen. Im Innenhof, wo später einmal Rollrasen für einen grünen Akzent sorgen soll, gibt es nur braune, vom Regen durchweichte Erde. »Das wird alles noch«, erklärt Architekt Jochen Klarmann entspannt.
Am Freitag ist – nach eineinhalb Jahren Bauzeit – die offizielle Einweihung des Familienzentrum Pfleghofstraße. Ab dann soll das mehrstöckige Gebäude im Herzen Metzingens Treffpunkt für Senioren, Kinder und Menschen mit Behinderung sein. Die Völter-Stiftung hatte das Haus im Jahr 2013 erworben und dann der Stadt übertragen. Ein Jahrhundert lang war das Gebäude das Schulmeisterhaus und der Stammsitz der Familie Völter. Aus dieser Historie erwuchs die Idee des Familienzentrums.
Als Begegnungsstätte und Herzstück des Gebäudes soll das Café im Erdgeschoss dienen, das über eine neue Rampe erreicht werden kann. Uralt sind hingegen die Balken, die in den unteren beiden Ebenen gut sichtbar die Decke stützen. »Die gehören zur Originalbausubstanz«, berichtet Ulrich Neubrander vom Hochbauamt der Stadt. Somit dürften sie im Jahr 1452 verbaut worden sein. Das Gebäude gilt als eines der ältesten Metzingens und wurde lange Zeit vom Kloster Zwiefalten genutzt.
Hochmodern sind die Räume im ersten Stock, die von der kunstpädagogischen Gruppe Kiwi, die Abkürzung steht für »Kunst in der Werkstatt integrativ«, bezogen werden. Die Künstlerinitiative, die ihren Sitz bisher im Klosterhof hatte, richtet sich an Menschen allen Alters, die sich künstlerisch betätigen wollen.
In die benachbarten Räume zieht die Einrichtung S’ Lädle, die soziale Gruppenangebote bietet. Ebenso erhalten die Tagesmütter dort ihre Büros. Auch das Nähcafé, bisher in der Volkshochschule untergebracht, bekommt ausreichend Platz. Den größten Platz nimmt im zweiten Obergeschoss der Mehrzweckraum ein, der für kleine Veranstaltungen gemietet werden kann.