METZINGEN. Sie basteln und malen was das Zeug hält, lassen ihrer Fantasie freien Lauf. Heraus kommen kleine Skulpturen, Instrumente, die es nicht gibt. Alles fürs Jubiläum der Musikschule, die im kommenden Jahr das 50-jährige Bestehen feiert. Angeleitet werden die 25 Kinder der 3c der Sieben-Keltern-Schule in Metzingen von der Galeristin und Grafikerin Bettina Scharping, die regelmäßig für die Musikschule arbeitet und seit Jahren ehrenamtlich Kunstprojekte mit Grundschülern betreut.
Es geht um Instrumente, um Instrumente, die der Fantasie entspringen, die anlässlich des Jubiläums von Freitag, 18. Januar, an in der Kreissparkasse in Metzingen zu sehen sind. Eine Vernissage, bei der natürlich auch richtige Instrumente zu hören sein werden. Den musikalischen Part übernehmen Teilnehmer von Jugend musiziert und Schüler, die ihr Musik-Abitur machen. Bettina Scharping stellt dazu die kleinen Kunstwerke vor. Der eigentliche Festakt zum 50-jährigen Bestehen der Musikschule folgt am Sonntag, 10. Februar, in der Stadthalle
Die Idee, Kinder einzubinden, wurde gemeinsam von ihr und dem Leiter der Musikschule Bruno Seitz entwickelt. Seitz kam dafür extra in die Schule. Mit ihm wurde über die Vielzahl der Instrumente gesprochen. Vor der Tür, sodass ihn die Kinder nicht sehen konnten, spielte er auf seinem Horn ein Musikstück. »Anschließend sollten die Kinder den Klang beschreiben, in sich hineinhorchen, um daraus ein Fantasieinstrument zu entwickeln«, beschreibt Scharping die Vorgehensweise.
Fantastische Instrumente
Seitdem sind die Kinder fleißig am Basteln. Mit allen möglichen Materialien, was von der Pappschachtel, über Flaschen und Yoghurtbecher bis zum Gartenschlauch reicht. Dass Letzterem durchaus echte Töne entlockt werden können, hatte Seitz zuvor demonstriert. »Kreatives Tun hilft, den Horizont zu erweitern, trägt dazu bei, alle Sinne einzusetzen«, erklärt Scharping weiter. Das Ergebnis: fantastische Instrumente, die zwar nicht gespielt werden können, aber dennoch die Verbindung zur Musik schaffen.
»Kunst bietet die Möglichkeit, das darzustellen, was die Kinder nicht aussprechen können.« Das klinge zwar pathetisch, sei aber so, versichert Scharping, deren Begeisterungsfähigkeit offenbar ansteckend ist, wie ein Blick in die 3c der Sieben-Keltern-Schule zeigt: Die Kinder arbeiten konzentriert, sind voll bei der Sache, scheinen in ihrem Tun ganz aufzugehen.
Wobei es Scharping nicht darum geht, schöne, dekorative Dinge zu schaffen, wichtig sei allein das Schöpferische ansich. »Kunst darf schön sein, muss es aber nicht.« (GEA)