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Klimawandel macht sich im Walddorfhäslacher Wald bemerkbar

Trockenheit und Borkenkäfer bereiten dem Walddorfhäslacher Revierförster große Sorgen

Friedemann Rupp inmitten einer Neuanpflanzung von Eichen. Das Bild ist im Mai im Walddorfhäslacher Forst entstanden, der Stamm i
Friedemann Rupp inmitten einer Neuanpflanzung von Eichen. Das Bild ist im Mai im Walddorfhäslacher Forst entstanden, der Stamm in der Mitte zeigt, was vorher hier stand: Fichten, die zum Opfer des Borkenkäfers wurden. FOTO: RITTGEROTH
Friedemann Rupp inmitten einer Neuanpflanzung von Eichen. Das Bild ist im Mai im Walddorfhäslacher Forst entstanden, der Stamm in der Mitte zeigt, was vorher hier stand: Fichten, die zum Opfer des Borkenkäfers wurden. FOTO: RITTGEROTH

WALDDORFHÄSLACH. Der Klimawandel wirkt sich stark auf den Wald aus, war das deutliche Fazit von Revierförster Friedemann Rupp und er belegte dies im Walddorfhäslacher Gemeinderat mit Zahlen und Schaubildern. Eins der Bilder zeigte, dass seit 1881 die durchschnittliche Jahrestemperatur vor allem in den vergangenen Jahren drastisch nach oben angestiegen ist. »Wir sind mittendrin in der Erwärmung. Wir spüren sie heute schon.«

Drastischer Preisverfall

Die große Trockenheit führt beispielsweise dazu, dass sich der Borkenkäfer stark vermehren kann. Hier bereitet Rupp vor allem das Nadelholz »größte Sorge«. Um die Ausbreitung des Käfers zu verhindern, werden mehr Bäume eingeschlagen. Neben dem Schneebruch sorgen deshalb die großen »Käferholzmengen« zu einem »bis heute andauernden drastischen Preisverfall« auf dem Holzmarkt. Dies trifft in erster Linie die Fichte.

In diesem Jahr soll laut Rupp der Einschlag allerdings gegenüber dem Vorjahr (rund 700 Festmeter) deutlich zurückgehen. Geplant sind 465 Festmeter, was vor allem Fichten betrifft. Es werden aber auch neue Bäume angepflanzt. Im Mittelpunkt steht dabei die Rekultivierung der ehemaligen Deponie Deisenmartin im Schönbuch. Dort sollen 100 Erlen, 100 Ahornbäume und 100 Robinien gesetzt werden.

Positives hatte Rupp beim Brennholz zu berichten. Die Nachfrage bleibe auf hohem Niveau, der Preis deshalb weiter stabil. Für die Verbraucher bedeute dies: »Holz bleibt weiter ein sehr günstiger Energieträger.«

Schutz für Sulzeiche

Durch den geringeren Einschlag und durch viele Maßnahmen im Wald (»wir investieren in die Zukunft«) reichen die Einnahmen diesmal nicht aus, um die Kosten zu decken. Rupp: »Wir haben nächstes Jahr leider kein positives Ergebnis.« Es bleibt ein Defizit von gut 5 000 Euro in der Kasse übrig.

Wie Rupp berichtete, wird das Naturdenkmal Sulzeiche am Schönbuchrand weiter geschützt. Manche Stellen unter dem alten Baum werden zukünftig durch Barrieren geschützt, damit die vielen Besucher »nicht überall auf den Wurzeln herumlaufen« und dabei den Boden zu sehr verdichten. Direkte Zugänge zur Eiche werde es aber nach wie vor geben, sagte Rupp weter. (GEA)