PLIEZHAUSEN. Fast 300 Pliezhäuser, Frauen, Männer, Jugendliche und Kinder, waren am Samstag den Müllsündern auf der Spur und sammelten wild Entsorgtes ein. Sie hatten sich in Gruppen organisiert und durchstreiften die Gemarkung von Pliezhausen.
»Es sind auf jeden Fall schon mehr als fünf Tonnen Müll«, so die Bilanz von Bauhofleiter Harry Nonnenmacher, bevor alle blauen Säcke am Samstag von seinem Team eingesammelt waren und noch vor der Putzaktion rund um die Schulen, die noch in dieser Woche folgen soll.
Er hatte sich selbst ein Bild von den Funden vor Ort gemacht und dabei »leider auch viele schwere Gegenstände« entdeckt. »Das Gewicht sagt nicht viel über die Müllmenge aus.« Aber ein Kinderwagengestell, Reifen und Altmetall wiegen schwer und müssen extra abgefahren werden. Aus einigen Gruppen wurde er angerufen, um die genauen Fundorte zu beschreiben.
»Es sind auf jeden Fall schon mehr als fünf Tonnen Müll«
»Müll wie gehabt«, zog Nonnenmacher erste Bilanz, wobei zu beachten ist, dass der Bauhof weiterhin ganzjährig wilden Grobmüll findet und manchmal auch die Verursacher entlarven kann. Die erwartet dann ein Bußgeld.
Die »kleinen« Müllsünder, die sich nicht scheuen vom benutzten Taschentuch bis zur Zigarettenkippe und Bonbonpapier alles einfach in die Natur zu werfen, machen allerdings zusammen große, tonnenschwere Dreckhaufen, die ehrenamtliche Müllsammler an diesem Samstag in blaue Säcke füllten.
Jedes Jahr wird systematisch die Gemarkung abgesucht, von Kindern bis Senioren machen alle Altersgruppen mit.
Zum ersten Mal dabei, weil erst im letzten Jahr gegründet, war die Jugendfeuerwehr. Die jungen Mitglieder machten sich sozusagen mit Feuereifer auf die Suche um das brennende Problem Umweltbelastung zu verkleinern. Würde jeder seinen eigenen Müll ordnungsgemäß entsorgen, keine Einwegbecher oder »Flachmänner« in die Landschaft werfen, wären solche Aktionen kaum nötig.
Unverständlich ist außerdem weggeworfene Kleidung, die problemlos in die an vielen Stellen im Ort aufgestellten Altkleidercontainer entsorgt werden könnte. Stattdessen werfen die unbekannten Müllchaoten diese in die Landschaft.
Als Zumutung stellte sich die Müllsituation an einem öffentlichen Grillplatz dar, wo die Jugendfeuerwehr reichlich einsammeln musste, nachdem sie schon am Friedhof und an der Obstanlage viele Säcke gefüllt hatten. »Jeder, der dort grillt, möchte doch einen schönen Platz vorfinden«, hieß es bei der Müllsammelaktion. Dennoch fanden die Ehrenamtlichen hier besonders viel Müll.
Als kleine Belohnung für die fleißigen ehrenamtlichen Helfer um Pliezhausen sauber zu halten, grillte die DRK-Ortsgruppe ihre bewährt guten roten Würste im Bauhof, wo sich die Saubermänner und -frauen nach der Putzaktion trafen. Da die Gruppen zu unterschiedlichen Zeiten eintrafen, gab es trotz der vielen Helfer kein Platzproblem. (GEA)