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Aktuell Vernissage

In der Kunst einen Rückzugsort gefunden

Mehr als 100 Besucher wollten die Werke von Gerda Otto in der Inneren Kelter in Neuhausen sehen

Vernissage in der Neuhäuser Kelter: Wolfram Bier spricht mit und über die Künstlerin Gerda Ott. FOTO: SANDER
Vernissage in der Neuhäuser Kelter: Wolfram Bier spricht mit und über die Künstlerin Gerda Ott. FOTO: SANDER
Vernissage in der Neuhäuser Kelter: Wolfram Bier spricht mit und über die Künstlerin Gerda Ott. FOTO: SANDER

METZINGEN-NEUHAUSEN. Mehr als 100 Besucher kamen am Sonntag zur Vernissage der Ausstellung »schauen&spüren« der Malerin und Bildhauerin Gerda Ott in der Inneren Kelter in Neuhausen. »Ich bin richtig überwältigt, total emotional bewegt«, so die Künstlerin. Nach einem Grußwort von Ortsvorsteherin Lilli Reusch, deren Ehemann Heinz alles ins rechte Licht gesetzt hatte, weil die Beleuchtung nicht auf Ausstellungen angelegt ist, hielt der Künstler Wolfram Bier – wie Gerda Ott Mitglied im »Kunstraum Metzingen« – die Laudatio.

Er habe sich das einfach vorgestellt, über einen Künstler und dessen Werke einen Text zu verfassen und eine Rede zu halten. Interview und Informationen aufarbeiten und die geschaffenen Werke mit dem aktuellen Zeitgeschehen in Kontext stellen oder vielleicht sogar mit alten namhaften Künstlern und »und alles ein bisschen ausschmücken«, habe er sich gedacht. »Doch dann wurde ich überrascht und nachhaltig beeindruckt.«

Als er die Künstlerin über ihr Schaffen befragte, »fiel mir eines ab der ersten Sekunde auf: Ihre Augen begannen plötzlich zu leuchten, und ihre Stimme veränderte sich. Da war dieser besondere Moment! Mir war, als würde ich an der Hand genommen und Gerda nimmt mich mit in ihre Welt«, so Wolfram Bier.

Gerda Ott habe »in der Kunst einen besonderen Raum gefunden, sich auszudrücken, ohne dabei auf Taktung und Reglements der äußeren Welt Rücksicht nehmen zu müssen. Sie hat in der Kunst einen Rückzugsort gefunden, in dem es keine Gesetze außer die der Entfaltung und des Spiels, des Ausprobierens, gibt«.

Ein solcher Ort sei eine Kostbarkeit »in einer Welt, in der jedes Tun auf dem Prüfstand der Notwendigkeit und der Rentabilität gestellt wird.« Ein Ort um seine Träume und Fantasie auszuleben, habe wenig Platz im Alltag, »und oft genug trauen wir uns gar nicht mehr einen solchen Raum aufzusuchen oder gar zu erschaffen.«

Ihre Skulpturen seien liebevoll erstellte Arbeiten, die sie ihre Kinder nenne, so Bier. Die verwendeten meist einheimischen Hölzer stellen einen wunderbaren Querschnitt unseres Biosphärenreservats Schwäbische Alb dar, so Bier zur Heimatverbundenheit der Künstlerin. (mar)

KUNST IN DER KELTER

Die Ausstellung ist bis zum 30. September zu sehen, jeweils mittwochs von 16 bis 18 Uhr, freitags und samstags von 14 bis 18 Uhr und sonntags von 13 bis 18 Uhr sowie nach Vereinbarung. (GEA)

07123 4685

gerda-ott@web.de