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Aktuell Muttertag

Gutes Wetter lockt Tausende zwischen Schönbuch und Alb in die freie Natur

Das Hochsommer-Wetter am Muttertag hat tausende Ausflügler in die Region. Hochbetrieb war etwa am Kirchentellinsfurter Baggersee und am Uracher Wasserfall.

Hochbetrieb am Kirchentellinsfurter Baggersee
Hochbetrieb am Kirchentellinsfurter Baggersee Foto: Jürgen Meyer
Hochbetrieb am Kirchentellinsfurter Baggersee
Foto: Jürgen Meyer

BAD URACH/KIRCHENTELLINSFURT. Das Wetter hierzulande und die Corona-Pandemie verlangen unserem Allgemeinbefinden eine Achterbahnfahrt ab. Winter und Virus scheinen sich hartnäckig zu halten. Am Freitag gabs in höheren Lagen noch Schneeflocken, doch am von Samstag auf Sonntag katapultierten sich die Temperaturen in über die Dreißig-Grad-Marke – klassisches Herz-Kreislauf-Wetter!

Trotzdem darf das Sommer-Intermezzo als besonderes Geschenk angesehen werden. Was auch immer für das Hitze-Hoch aus Nordafrika auf den Muttertag ursächlich ist – es war eine Punktlandung zum arbeitsfreien Sonntag. Mangels Fernreisemöglichkeiten gegen Spätnachmittag noch mit Sahara-Staub als milchige Zugabe zum Träumen. Der Tagestrip in die von Reutlingen aus gerade mal je hundert Autofahrtminuten entfernte französisch-schweizerischen und österreichischen Risikogebiete verbot sich von selbst. Und auch nicht notwendig: Denn unsere Heimatregion hat gleichermaßen erlebnisstillende Wälder, Flüsse, Seen und Berge zu bieten.

Wohlwissend, dass am Sonntag nicht der Beginn der Heißheiligen war, sondern am Mittwoch bereits wieder ein Temperatursturz und die unvermeidlichen Eisheiligen drohen, herrschte zwischen Schönbuch und Alb ein reges Ausflugsverkehrsaufkommen, sowohl zu Fuß, auf gummierten Rädern und vereinzelt auch auf Wasserfahrzeugen und behuft. Unzählige Naturliebhaber hatten sich aufgemacht, den ersten Hochsommertag des Jahres mit Mutti und Familie im Freien zu verbringen.

Wilde Strandbäder zwischen Kirchentellinsfurt und Mittelstadt eröffnet

Radfahrer waren im Neckartal und am Schönbuchrand in der Mehrzahl. Die belastende Hitze schreckte die Leute genauso wenig wie lange schweißtreibende Touren. Einige wenige Kioske auf der Strecke boten Erholungspausen. Selbst im abgelegenen Walddorf gab es lange Wartezeiten am Eisstand. Selbstversorger an den Grillstellen waren fein raus.

Ausflügler am Uracher Wasserfall.
Ausflügler am Uracher Wasserfall. Foto: Jürgen Meyer
Ausflügler am Uracher Wasserfall.
Foto: Jürgen Meyer

Sonnenhungrige auf der einen, innere und äußere Abkühlung Suchende auf der anderen Seite. Noch nicht geöffnete Freibäder und geschlossene Biergärten setzten dem organisierten Sommerfreizeit-Treiben gewisse Grenzen und verlangten nach Alternativ-Lösungen. Zwischen Kirchentellinsfurt und Mittelstadt wurden wilde Strandbäder am Schmutzwasser führenden Neckar eröffnet – als ob man nicht schon genug Krankheitserregern ausgesetzt wäre.

Nun bieten sich der Bad Uracher Wasserfall und der klare, wilde Brühlbach als Erfrischungsorte an: Der neuerliche Massenansturm mit dichtem Gedränge auf den gefluteten Stufen – natürlich ohne Schutzmaske – ließ aber nicht nur die Tagesgäste im nahen beschaulichen Kurpark den Kopf schütteln: »Als ob es kein Corona gäbe«.  (GEA)