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Hinabgetaucht in die Ekstase - GEA-Mitarbeiterin Isabelle Wurster über nasse Erleichterung in der Sommerhitze

Was tun, wenn die Sonne vom Himmel brennt? GEA-Mitarbeiterin Isabelle Wurster schwört auf eine nasse Abkühlung.

Dürre in Indien
Was tun, wenn die Hitze nach einigen Sommertagen fast schon wieder unerträglich ist? Foto: dpa
Was tun, wenn die Hitze nach einigen Sommertagen fast schon wieder unerträglich ist?
Foto: dpa

Tzzzzsssch, macht es, als ich meine Füße herablasse. Je ein großer Zeh berührt zuerst die Wasseroberfläche – um dann gemeinsam mit seinen Zehen-Genossen in das kühle Nass hinabzutauchen. Der restliche Teil des jeweiligen Fußes wird mitgerissen, hinein in einen Moment der Ekstase, in einen Moment des Erzitterns, der sich im Folgenden auf den restlichen Körper ausdehnt. Das kalte Wasser erleuchtet mein Gemüt. Es hat einen solch großen Einfluss. Fast schon entkommt mir ein »Halleluja«, doch stattdessen verschlägt es mir die Sprache. Der befreiende, heilige Moment, der durch die Abkühlung meiner Füße eintritt, lässt mich noch leise stöhnen, bevor ein langes und nach mehr lechzendes »Aaaaaah« meinem Inneren lauthals entrinnt.

Das Wohlgefühl zieht sich bereits nach wenigen Minuten hinauf bis zum Hirn. Dort erst wird der ganze Effekt der Erfrischung deutlich: »Meine Güte«, denke ich. »Danke!« Denn plötzlich werden Impulse wieder weitergeleitet. Das zerschmolzene Netz aus Synapsen in meinem Schädel fühlt sich wie reanimiert. Mein Hirn rekelt sich genüsslich – wie manch ein Körper nach einer gelungenen Partie Yoga. Meine Willenskraft wächst, nachdem sie verkümmert in der Ecke vor sich hingeschmort hatte. Langsam, aber sicher beginnen Impulse damit, sich auf den Weg zu anderen Synapsen zu machen. »Ich kann wieder denken!«

Weder die Tonnen an Eis (die ich nur deswegen verspeiste, um wieder runterzukühlen) noch der imaginäre Tisch-Ventilator konnten mir helfen. Zu alter Frische fand ich bisher nicht. Ich habe viel probiert: Ich arbeite schon seit geraumer Zeit im Dunkeln mit heruntergelassenen Rollläden – inzwischen auch mit heruntergelassener Hose.

Nur noch Kleider und Röcke bedecken meine Haut, seit der Sommer über Metzingen wütet und die Sonne … Reden wir nicht weiter über dieses strahlende Ding da oben. Sie bringt mich nur zur Weißglut und raubt mir meinen letzten Nerv. Besinnen wir uns auf das Wesentliche. Besinnen wir uns auf dieses großartige Behältnis purer Lebensenergie unter mir. Ihm gebührt all meine Ehrfurcht: dem Redaktionsputzeimer. (GEA)