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Heli-Zoff: Petition hat viele Unterstützer, GEA am Mittwoch in Wannweil

Rettungshubschrauber
Ein Rettungshubschrauber fliegt über den Flugplatz eines Krankenhauses. Foto: Stefan Sauer
Ein Rettungshubschrauber fliegt über den Flugplatz eines Krankenhauses.
Foto: Stefan Sauer

WANNWEIL. Die Petition von Kevin Krumm aus Reutlingen zum Thema »Wir fordern einen Rettungshubschrauber im Kreis Reutlingen« findet große Zustimmung. Schon fünf Wochen vor deren Ende haben bis zum gestrigen Montagnachmittag 3.102 Bürger auf dem Internetportal Open Petition dafür unterschrieben. Darunter sind 2.491 aus dem Kreis Reutlingen. Somit ist das erforderliche Quorum von 2.300 Unterstützern bereits erreicht und sogar um 191 Stimmen überschritten. Das entspricht 108 Prozent der 2.300.

Zum Vergleich: Bis zum Freitagnachmittag voriger Woche hatten sich 2.465 Unterstützer bei Krumms Vorstoß eingetragen, davon 1.923 aus dem Landkreis. Das entsprach 84 Prozent des nötigen Quorums. Zur Wahrheit gehört aber auch: Die Petition vermittelt nur ein Stimmungsbild, unmittelbare Konsequenzen hat sie nicht.

Natürlich beschäftigt der Helikopter die Wannweiler auch im Alltag. Der Reutlinger General-Anzeiger möchte sich am Mittwoch, 24. August, ein breites Bild der öffentlichen Meinung in Wannweil bilden. Daher stehen von 17 bis 19 Uhr Redakteure mit dem GEA-Mobil vor dem Wannweiler Rathaus. Sie möchten mit den Bürgern ins Gespräch kommen über das Für und Wider der Stationierung des Rettungshubschraubers in Wannweil.

Krumm hatte die Online-Petition am Mittwoch, 27. Juli, begonnen. Am Abend zuvor, am 26. Juli, hatten die Gemeinderäte von Wannweil in einer Sondersitzung über den geplanten Rettungshubschrauberlandeplatz diskutiert und abgestimmt. Acht Gemeinderäte lehnten das Vorhaben ab, sechs stimmten zu. Eine Struktur- und Bedarfsanalyse der Universität München war zu dem Schluss gekommen, dass der Helikopter Christoph 41 der DRF Luftrettung von der jetzigen Basis Leonberg in eine Kommune auf der Achse zwischen Reutlingen und Tübingen umziehen soll, um Versorgungslücken auf der Schwäbischen Alb auszugleichen.

Mehr Kommentare

Seit Freitag gibt es nicht nur mehr Unterstützer auf Open Petition in Zahlen, sondern auch mehr Kommentare. Deren Zahl stieg von 818 am Freitag auf 1 075. Zuletzt haben viele Wannweiler Stellung bezogen. Auch wenn sie sich auf der Petitionsseite alle positiv äußern und den Hubschrauber gerne auf der Gemarkung stationiert sehen möchten, gibt es auch andere Positionen zum Thema, wie sie vor der Abstimmung im Gemeinderat zu hören waren: »Warum tut sich die Gemeinde so etwas an?«, fragte ein Mann, der seit 42 Jahren im Ort lebt: »Die ganze Wohnqualität geht flöten!« Im Allgemeinen sehen die Gegner die Stationierung des Rettungshubschraubers Christoph 41 in Wannweil wegen des Lärms, des Landverbrauchs und der zurückgedrängten Landwirtschaft kritisch.

Allerdings hat ein vom Kreis in Auftrag gegebenes Gutachten ergeben, dass die Dauer- und Spitzenlärmbelastung durch angenommene 1 200 Rettungsflüge im Jahr die gesetzlichen Richtwerte unterschreitet. Die Entscheidung, ob der Rettungshubschrauber in Wannweil oder woanders stationiert wird, trifft letztlich das baden-württembergische Innenministerium. Dessen Sprecher Renato Gigliotti, kündigte auf GEA-Nachfrage an, dass dies für den Herbst geplant ist. (mak)