WANNWEIL. Nach dem klaren Votum der Wannweiler beim Bürgerentscheid am Sonntag ist die Freude im Landratsamt Reutlingen groß. »Es freut mich sehr, dass die Bürgerinnen und Bürger von Wannweil diese Chance zur Verbesserung der notfallmedizinischen Versorgung im Landkreis unterstützen und für die Stationierung des Rettungshubschraubers gestimmt haben«, sagte Reutlingens Landrat Dr. Ulrich Fiedler. Aus Sicht des Kreises sei Wannweil der beste Standort für den Rettungshubschrauber in der Region. »Nun hat das Land die Wahl.« Das Innenministerium entscheidet letztlich. Eine Sprecherin hatte am Donnerstag angekündigt, dass das eine Sache der »nächsten Tage oder Wochen« sein werde.
Am Sonntag hatten 1 331 Wannweiler für einen Landeplatz des Rettungshubschraubers Christoph 41 auf Wannweiler Gemarkung und 978 dagegen gestimmt. Von den 2 309 gültigen Stimmen entfielen 57,6 Prozent für den Rettungshubschrauber-Standort in Wannweil. Die Wahlbeteiligung war mit 56 Prozent sehr hoch.
Dank der Kreiskliniken
Auch Lukas Schult, der Sprecher der Reutlinger Kreiskliniken, freute sich über das Ergebnis. »Es ist ein klares Votum der Wannweiler Bevölkerung. Es ist schön, dass die Beteiligung so hoch war.« Schult dankte den Initiatoren des Bürgerbegehrens für ihre große Motivation und auch den vielen Unterstützern. »Sie haben einen entscheidenden Anteil am Ergebnis. Gerade Familie Hain und Herr Euchenhofer haben viel beigetragen«, sagte Schult. Nun sei er gespannt auf die Entscheidung das Innenministeriums.
Erich Herrmann, der zuvor mit seinen CDU-Fraktionskollegen im Gemeinderat gegen den Standort des Rettungshelikopters in Wannweil gestimmt hatte, kommentierte das Ergebnis am Montag: »Der Bürgerentscheid ist gelaufen und hatte eine sehr gute Wahlbeteiligung. Außerdem sind die 57,6 Prozent für den Landeplatz ein respektables Ergebnis.« Allerdings sieht er persönlich das Ergebnis als »nicht so positiv. Auch wenn die Mehrheit so abgestimmt hat.« Aus seiner Sicht würde ein möglicher Hubschrauberlandeplatz der Gemeinde Wannweil Entwicklungsmöglichkeiten nehmen. »Sie wird dadurch erheblich eingeschränkt«, sagte Herrmann. Als Kommunalpolitiker müsse er das Beste für die Gemeinde wollen und deren Interessen im Blick behalten. Der Standort sei für Wannweil nicht optimal.
Wenn der Helikopter wirklich dort seine Basis bekommen sollte, sei es bis dahin ein langer Weg. »Der Regionalplan und der Flächennutzungsplan müssen geändert und ein Bebauungsplan aufgestellt werden, weil die Fläche im Außenbereich liegt. Das wird einige Zeit dauern.« (mak)