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Aktuell Ehrenamt

Große Begeisterung für die Gartenschau 2027 in Bad Urach

Vom 5. Mai bis zum 3. Oktober 2027 läuft die Gartenschau Bad Urach. Jetzt hat die Stadt Menschen eingeladen, die sich vorstellen können, als Ehrenamtliche mitzuhelfen. Das Interesse war überwältigend.

Eine Besucherin hat ihrer Begeisterung auf dem »Anmeldeformular« für ehrenamtliche Gartenschau-Mitarbeiter deutlich Ausdruck ver
Eine Besucherin hat ihrer Begeisterung auf dem »Anmeldeformular« für ehrenamtliche Gartenschau-Mitarbeiter deutlich Ausdruck verliehen und dafür zum Dank jetzt schon eine Dahlie geschenkt bekommen. Foto: Andreas Fink
Eine Besucherin hat ihrer Begeisterung auf dem »Anmeldeformular« für ehrenamtliche Gartenschau-Mitarbeiter deutlich Ausdruck verliehen und dafür zum Dank jetzt schon eine Dahlie geschenkt bekommen.
Foto: Andreas Fink

BAD URACH. Damit hatte nun wirklich niemand gerechnet, nicht mal die größten Optimisten: Die Festhalle war voll bei der Auftaktveranstaltung für Ehrenamtliche für die Gartenschau 2027. Rund 250 Menschen waren gekommen, die sich vorstellen können, sich als Ehrenamtliche bei dem Event einzubringen, das in 566 Tagen beginnt. 120 von ihnen füllten gleich bei der ersten Gelegenheit ein Kärtchen aus, um sich als Freiwillige zu melden. Die Gartenschau, die unter dem Motto »Bad Urach verbindet« steht, läuft vom 5. Mai bis zum 3. Oktober.

»Die Stadt wird hinterher viel mehr sein, als sie vorher war«

»Mi frait's saumäßig«, sagte denn auch Bürgermeister Elmar Rebmann gleich am Anfang. Der Uracher Bürgermeister war sichtlich glücklich darüber, dass so viele Menschen gekommen waren. Spätestens bei der Baustellen-Party im Kurpark am 1. Oktober, zu der 120 Leute gekommen waren, um sich von dem alten Kurpavillon zu verabschieden, der abgerissen wird, hat er gespürt, dass die Stimmung in der Stadt steigt. Seit er am 12. Oktober in Baiersbronn die Gartenschau-Fahne übernommen hat, darf sich Bad Urach ganz offiziell »Gartenschau-Stadt« nennen - was zur Vorfreude noch mehr beiträgt.

Von seinem Besuch im Schwarzwald weiß der Uracher Bürgermeister, dass die Baiersbronner und Freudenstädter mit der Tal-X-Gartenschau »untereinander extrem zusammengewachsen sind«. Wie Gartenschauen wirken können, zeigte in der Uracher Festhalle Markus Leonhardt. Er ist Ortsvorsteher des Wangener Teilorts Deuchelried, sitzt im Gemeinderat der Großen Kreisstadt Wangen und war vor allem Ansprechpartner für alle Belange rund um das Ehrenamt auf der Landesgartenschau Wangen 2024. Geschäftsführer der Landesgartenschau war übrigens Karl-Eugen Ebertshäuser, der jetzt als Projektkoordinator in Bad Urach Verantwortung trägt.

Die Festhalle war voll bei der Auftaktveranstaltung für die Ehrenamtlichen bei der Gartenschau 2027. Im Bild: Bad Urachs Bürgerm
Die Festhalle war voll bei der Auftaktveranstaltung für die Ehrenamtlichen bei der Gartenschau 2027. Im Bild: Bad Urachs Bürgermeister Elmar Rebmann (links), Wolf Grünenwald, der für das Veranstaltungsmanagement zuständig ist, und Markus Leonhardt, der Koordinator für das Ehrenamt bei der Landesgartenschau in Wangen war. Foto: Andreas Fink
Die Festhalle war voll bei der Auftaktveranstaltung für die Ehrenamtlichen bei der Gartenschau 2027. Im Bild: Bad Urachs Bürgermeister Elmar Rebmann (links), Wolf Grünenwald, der für das Veranstaltungsmanagement zuständig ist, und Markus Leonhardt, der Koordinator für das Ehrenamt bei der Landesgartenschau in Wangen war.
Foto: Andreas Fink

Ein zentrale Rolle in der Kurstadt spielt Wolf Grünenwald. Er beschäftigt sich seit 36 Jahren mit Gartenschauen. In Wangen war er für die Planung von Veranstaltungen verantwortlich. Ein Tausendsassa, der nicht nur mit einem unglaublichen Erfahrungsschatz punktet, sondern auch mit Schlagfertigkeit und Witz. Gerne verbunden mit Kalauern: »Die Dahlie ist eine berühmte Blume aus Idahlien«, sagte er zu den Blumen, die die Freiwilligen gleich vor Ort überreicht bekamen.

"Ich konnte mir nicht vorstellen, was eine Gartenschau mit einer Bevölkerung macht", sagte Markus Leonhardt, "die Emotionen sind hochgekocht." Die ganze Stadt sei gefühlt jeden Tag dabei gewesen, so der Ehrenamtskoordinator. »Die Stadt wird hinterher viel mehr sein, als sie vorher war«, so Leonhardt, "auch das Miteinander wird ein anderes sein." Eine ganz wichtige Rolle haben die Ehrenamtlichen am Eingang. Sie begrüßen die Gäste, kontrollieren die Eintrittskarten und geben erste allgemeine Auskünfte. Außerdem helfen sie bei der Parkplatzeinweisung. Manchmal sagen sie auch einfach nur, wo das nächstbeste Klo ist. "Je entspannter die Besucher ankommen, desto größer wird das gemeinsame Fest", steht im Infoflyer.

»Auch das Miteinander wird ein anderes sein«

Das zweite Team, das Veranstaltungsteam", betreut Künstler, unterstützt die Veranstalter, hilft auch mal beim Bühnenaufbau oder beim Stuhl-Aufstellen. Die Gartenschau-Botschafter und Merchandise-Verkäufer, das dritte Team, wirkt schon vor der Gartenschau als Botschafter - so wie jetzt bei den Biosphärenmärkten in Pfullingen und Münsingen. Die klassischen Multiplikatoren also. Das Geländeteam ist mit Besen und mehr auf dem Veranstaltungsgelände unterwegs. "Das Gelände muss immer picobello sauber sein", so der Ehrenamtskoordinator aus dem Allgäu, "das ist ganz extrem wichtig - nicht nur für die Toiletten." Das Schöne für diese Ehrenamtlichen: Sie bekommen den ganzen Tag über viele positive Rückmeldungen, verspricht Markus Leonhardt.

Und dann sind da noch die Gästeführungen. Die gibt's im laufenden Programm, man kann sie aber auch buchen. Eine verantwortungsvolle Aufgabe, der einige Schulungen vorangehen. Ein guter Gästeführer müsse schließlich viel mehr als Fakten im Kopf haben, so der Gartenschau-Mann. Fängt an damit, wie man laut und deutlich spricht und dabei auch noch seine Stimme schont.

Birgit Adolph vom Uracher Gartenschau-Team kam nach der Veranstaltung kaum nach, Dahlien an die Bürger zu verteilen, die sich vo
Birgit Adolph vom Uracher Gartenschau-Team kam nach der Veranstaltung kaum nach, Dahlien an die Bürger zu verteilen, die sich vom 5. Mai bis zum 3. Oktober ehrenamtlich engagieren wollen. Foto: Andreas Fink
Birgit Adolph vom Uracher Gartenschau-Team kam nach der Veranstaltung kaum nach, Dahlien an die Bürger zu verteilen, die sich vom 5. Mai bis zum 3. Oktober ehrenamtlich engagieren wollen.
Foto: Andreas Fink

Zur Gartenschau Wangen kamen mehr als eine Million Besucher. Damit kann und will sich Bad Urach nicht messen. Wangen war eine »große«, eine Landesgartenschau. Tal X in Baiersbronn/Freudenstadt war eine »kleine« Gartenschau. Da kamen auch mehr als 460.000 Menschen. Im Schwarzwald war's großräumiger, das Gelände acht Kilometer lang, hier ging's um zwei Täler. In Bad Urach geht's vor allem um die Verknüpfung von Kurgebiet, Ermsufer und Altstadt. »Wenn's bei uns 400.000 werden«, sagte der Uracher Bürgermeister und strahlte schon ein bisschen vorfreudig. Nicht nur die 164 Tage im übernächsten Jahr im Blick, sondern auch auf das, was bleibt: die Daueranlagen also, die gerade im Kurpark gebaut werden. Die Erms, die optisch und ökologisch aufgewertet und erlebbar gemacht wird.

Und die Besucher, von denen zumindest ein Teil wieder in die Gartenschau-Stadt Bad Urach kommen wird - davon ist er überzeugt. Dass der Umbau der Hochhaus- und der Wasserfallkreuzung - und damit ein neuer Stadteingang - nur durch die Gartenschau nie möglich gewesen worden ist, betont er bei jeder Gelegenheit. Um Punkt 19.30 Uhr machte er die neue Gartenschau-Website per Knopfdruck scharf. Die kommt bunter und schöner, aber auch informativer und aufgeräumter daher als das, was man bisher sehen konnte. (GEA)

Wie sich Ehrenamtliche anmelden können

Mitarbeiten könne Menschen ab 16 Jahren. An den 152 Tagen der Gartenschau sind zehn Tage à fünf Stunden oder 12,5 Tage à vier Stunden Einsatzzeit zu leisten. Im Laufe der Gartenschau sollte man deshalb auf einen Einsatz von 50 Stunden kommen. Die Ehrenamtlichen erhalten vergünstigte Dauerkarten bis zur Eröffnung der Gartenschau. (GEA)

www.badurach-gartenschau2027.de