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Green Pavillon in Metzingen: Mehr Energie erzeugt als verbraucht

In der Outletcity Metzingen entsteht bis Sommer der Green Pavillon, der ökologisch sein soll

Der Green Pavillon bekommt ein Tragwerk aus regionalem Holz.  VISUALISIERUNG: OUTLETCITY
Der Green Pavillon bekommt ein Tragwerk aus regionalem Holz. VISUALISIERUNG: OUTLETCITY Foto: GEA allgemein Gea
Der Green Pavillon bekommt ein Tragwerk aus regionalem Holz. VISUALISIERUNG: OUTLETCITY
Foto: GEA allgemein Gea

METZINGEN. Die Outletcity Metzingen (OCM) baut bis zum kommenden Sommer ein sogenanntes Plus-Energie-Gebäude: ein Haus, auf dessen Grundstück mehr Energie gewonnen als von außen für den Verbrauch im Gebäude verbraucht wird. Der sogenannte Green Pavillon der Outletcity wird auf dem ehemaligen Betriebsgelände der Gerberei Hauber in der Kanalstraße 3-5 errichtet und wird eine Verkaufsfläche von 800 Quadratmetern enthalten. Er bekommt ein nachhaltiges Holztragwerk. Die Tragkonstruktion des Neubaus besteht vollständig aus rund 540 Kubikmetern regionalem, nachwachsendem Holz. Dadurch werden dauerhaft etwa 430 Tonnen CO2 gebunden, was laut OCM-Sprecherin Tamara Link »einen signifikanten Beitrag zum Klimaschutz leistet«.

Das intensiv und extensiv begrünte Dach speichert Regenwasser in speziellen Retentionselementen, wodurch es zur Reduzierung sommerlicher Hitzeentwicklung beiträgt und gleichzeitig die Kanalisation entlastet – dank direkter Verdunstung auf dem Dach.

Das restliche Regenwasser wird in eine Zisterne geleitet und versorgt die WC-Spülungen sowie die Dachbegrünung mit Wasser. »Eine großzügige gestaltete Dachbegrünung mit unterschiedlichen Aufbauhöhen schafft abwechslungsreiche Pflanzbedingungen und fördert damit eine große Vielfalt an Vegetationsformen«, heißt es in einer Pressemitteilung der Outletcity. Der Fokus liegt auf klimaangepassten, hitzetoleranten Stadtpflanzen, die zugleich einen attraktiven Lebensraum für Insekten bieten.

180 Photovoltaikmodule

Das Energiekonzept basiert auf einer hocheffizienten Luft-Wasser-Wärmepumpe, die sowohl Heizen als auch Kühlen ermöglicht. Hierbei kommt das natürliche Kältemittel Propan zum Einsatz, das einen besonders geringen Treibhausgaseffekt aufweist und eine umweltfreundliche und zukunftssichere Lösung ist. Der Einsatz einer modernen Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung sorgt für Energieeinsparungen und ein angenehmes Raumklima auf allen Storeflächen. Ergänzt wird das Konzept durch eine großflächige Photovoltaikanlage, die mit rund 180 Modulen eine Gesamtleistung von 80 Kilowattpeak liefert.

Für die Planung des Gebäudes wurden verschiedene Architekturbüros zu einem Wettbewerb eingeladen. Der Gewinnerentwurf des Stuttgarter Büros andOFFICE Architekten geht nun in die Ausführungsphase. Im Sommer 2026 soll der Green Pavillon öffnen.

OCM-Sprecherin Link stellt klar, dass sich die Verkaufsfläche in der Outletcity insgesamt durch den Green Pavillon nicht vergrößern wird. Das darf sie wegen einer Vereinbarung, an der auch das Regierungspräsidium Tübingen und die Stadt Metzingen beteiligt sind, auch gar nicht: Im Zuge des Raumordnungsverfahren zur Neuentwicklung des Gaenslen-&-Völter-Areals war es zu dem Vertrag gekommen, der auch aus Rücksicht auf den regionalen Einzelhandel eine Wachstumsobergrenze für die Outletcity vorsieht.

Verkaufsflächenlimit eingehalten

"Das Bauprojekt Green Pavillon, welches im Sommer 2026 in der Outletcity Metzingen eröffnet werden soll, ist aufgrund seiner Lage von der vertraglich festgelegten Wachstumsobergrenze nach Auskunft der Verantwortlichen der Outletcity grundsätzlich nicht betroffen", teilt Link mit, "dennoch hat sich die Outletcity AG dazu entschlossen, die neue Verkaufsfläche in der Kanalstraße 3-5 in unmittelbarer räumlicher Nähe zu kompensieren. Im Gebäude Mühlstraße 5 werde deshalb die entsprechende Verkaufsfläche vor Nutzungsaufnahme des Green Pavillon "stillgelegt. Es kommt also keine zusätzliche Verkaufsfläche hinzu, die Wachstumsobergrenze wäre, selbst wenn sie gelten würde, eingehalten." (eb/GEA)