METZINGEN. In Metzingen wird sich ein zweiter Drogeriemarkt ansiedeln. Im sogenannten Erms-Center, das an der Peripherie zur Innenstadt gleich neben dem Kaufland liegt. Ein Sondergebiet, in dem sich bislang die Verkaufsflächen auf Textilien, Schuhe und Tiernahrung beschränken mussten, weshalb jetzt der Gemeinderat in jüngster Sitzung eine Änderung des Bebauungsplans beschlossen hat.
Der Grund: Zweimal schon haben hier Textilhändler ihre Geschäfte aufgegeben, was dazu genutzt werden soll, die sogenannte Grund- und Nahversorgung in der Stadt zu verbessern. Vor allem im Bereich der Drogeriewaren besteht laut einer Untersuchung des Regionalverbandes ein Versorgungsdefizit in Metzingen. Oberbürgermeister Ulrich Fiedler: »Das ist ein Bereich, in dem wir große Kaufkraftverluste haben.«
Nicht alle im Gremium sehen die Bebauungsplanänderung ausschließlich positiv. »Solche Fachgeschäfte an der Peripherie sind nicht erwünscht«, sagte Robert Schmid von der FWV. Der einst vom Gemeinderat verordnete Schutz der Innenstadt werde immer mehr aufgeweicht, so gebe es inzwischen auch in der Outletcity zunehmend Gastronomie, was früher der Innenstadt vorbehalten war. Ähnlich sieht er es im Bereich der Drogerieartikel. »Mir geht es um eine florierende Innenstadt«, betonte Schmid. Deshalb sehe er die Bebauungsplanänderung kritisch, auch wenn Bedarfsanalyen anderes aussagten. Lilli Reusch ergänzte: »Das schwächt die Innenstadt.«
Die zu stärken, bleibe oberstes Gebot, erklärte dagegen Konrad Berger vom Amt für Planen und Bauen. Der neue Drogeriemarkt entstehe schließlich nicht irgendwo am Stadtrand, sondern immer noch in Innenstadtnähe. Die Drogerie in der Reutlinger Straße decke den Bedarf bei Weitem nicht ab. »Hier werden sie kaum jemanden sehen, der große Windelpakete mitnimmt.«
Die Mehrheit im Gemeinderat hat der Änderung und damit der Ansiedlung einer weiteren Drogerie zugestimmt. (füs)