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Aktuell Ländlicher Raum

Geld von der EU für einen kleinen Dorfladen in Wittlingen

In Wittlingen eröffnet ein Tante-M Lebensmittelmarkt. Die Nahversorgung der Bürger ist damit gesichert.

Eine Bürgerin beim Einkauf im Tante-M in Wittlingen. Ihr Fazit: Sie ist sehr dankbar für das neue Angebot in der Ortsmitte und d
Eine Bürgerin beim Einkauf im Tante-M in Wittlingen. Ihr Fazit: Sie ist sehr dankbar für das neue Angebot in der Ortsmitte und die Möglichkeit, hier fast rund um die Uhr an sieben Tagen die Woche einkaufen zu können. FOTO: LEADER MITTLERE ALB
Eine Bürgerin beim Einkauf im Tante-M in Wittlingen. Ihr Fazit: Sie ist sehr dankbar für das neue Angebot in der Ortsmitte und die Möglichkeit, hier fast rund um die Uhr an sieben Tagen die Woche einkaufen zu können. FOTO: LEADER MITTLERE ALB

BAD URACH. In Bad Urach-Wittlingen wurde in einem leerstehenden Gebäude in der Ortsmitte ein kleiner Lebensmittelmarkt namens Tante-M eingerichtet. Für eine optimale Nutzung der Räumlichkeit hat die Kommune Anpassungs- und Umbauarbeiten vorgenommen. Die Investition in den Umbau von etwa 23.800 Euro wird von Leader Mittlere Alb mit einem Zuschuss von rund 7.000 Euro EU-Mitteln unterstützt.

Besichtigt wurde das erfolgreich umgesetzte Projekt bereits von Jochen Schmid, zuständig für das Gebäudemanagement von Bad Urach, der stellvertretende Ortsvorsteher von Wittlingen Gert-Jochen Gross, LEADER-Regionalmanagerin Elisabeth Markwardt und Geschäftsführer von Tante-M Christian Maresch. Eine LEADER-Plakette am Eingang des Ladens informiert nun über die Unterstützung mit europäischen Fördermitteln.

Bis zu 100 Kunden am Tag

Abgesehen von einem mobilen Supermarkt, der einmal wöchentlich für zwei Stunden nach Wittlingen kommt, gibt es keine Einkaufsmöglichkeit für Lebensmittel. Die rund 1.150 Einwohner aus Wittlingen fahren zum Einkaufen beispielsweise in die Stadt Bad Urach oder nach Böhringen. Dies ist ein Problem für ältere Leute, Personen ohne Fahrzeug oder Menschen, die mal eben schnell noch Lebensmittel benötigen. Das kommunale Umbauprojekt einer leerstehenden Räumlichkeit in der Ortsmitte zu einem Lebensmittelmarkt dient zur Sicherung der Grundversorgung in Wittlingen. Auf der Suche nach einem Kooperationspartner ist die Kommune auf das Konzept des »Tante-M Supermarkts« gestoßen. Tante-M ist ein Selbstbedienungs-Laden für die leicht zu erreichende tägliche Nahversorgung. Bei Tante-M kann sieben Tage in der Woche von 5 bis 23 Uhr einkauft werden. Bezahlt wird an der Self-Check-Out Kasse mit allen gängigen Zahlungsmitteln. Im Angebot sind Lebensmittel wie Milchprodukte, Fleisch- und Wurstwaren, Getränke, Drogerieprodukte sowie frisches regionales Obst, Gemüse, Eier, Kartoffeln und Backwaren.

LEADER: GELD AUS DER EU

LEADER ist ein Förderprogramm der Europäischen Union (ELER) zur Stärkung und Weiterentwicklung ländlicher Räume und wird in Partnerschaft mit dem Land Baden-Württemberg umgesetzt. LEADER steht für die französische Abkürzung von »Liaison Entre Actions de Développement de l’Économie Rurale« und bedeutet Verbindung zwischen Aktionen zur Entwicklung der ländlichen Wirtschaft. (GEA)

Jochen Schmid von der Kommune berichtet, dass »die Räumlichkeit innerhalb von zwei Monaten umgebaut wurde. Danach erfolgte die Einrichtung, ausgeführt von Christian Maresch. Er hat einen Pachtvertrag abgeschlossen, der Laden ist nun seit März in Betrieb. Die Bürger nehmen das neue Angebot sehr gut an. Wittlingen hat an Attraktivität gewonnen und die Ortsmitte wird neu belebt.«

Bei der Besichtigung erzählt Christian Maresch, dass der Laden nicht nur von den Bürgern, sondern auch von vielen Wanderern und Radfahrern besucht wird. »Im Laden gibt es etwa 1.000 Artikel und es ist geplant, noch einen Kaffeeautomaten zu installieren. Mit unserem Sortiment und dem barrierefreien Zugang werden alle Altersklassen angesprochen. Am Tag kommen rund 90 bis 100 Kunden und kaufen im Durchschnitt für sieben Euro ein. Das ist für den Betrieb des Ladens völlig ausreichend.«

Für kleine Gemeinden wie Wittlingen ist es wichtig, die Attraktivität des Wohnortes zu steigern und die Nah- und Grundversorgung zu sichern. Dafür braucht es entsprechende Infrastruktureinrichtungen, die den Ort lebenswert machen. Elisabeth Markwardt freut sich über die gelungene Zusammenarbeit mit der Kommune, den Ortsvorstehern und dem Unternehmer von Tante-M. »Das Konzept des Selbstbedienungs-Lebensmittelladen ist sehr innovativ und im LEADER-Aktionsgebiet Mittlere Alb einmalig.« (eg)