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Flüchtlings-Unterkunft in Bad Urach wird geschlossen

Weil die Flüchtlingszahlen in Deutschland und damit auch im Landkreis Reutlingen drastisch zurückgegangen sind, ist kein Bedarf mehr für die Unterkunft in dem früheren Firmengebäude

Im leer geräumten Haus: Bernd Mall und Ruben Stapelbroek (links und rechts) von der Stadt Bad Urach sind mit Christian Pieldner
Im leer geräumten Haus: Bernd Mall und Ruben Stapelbroek (links und rechts) von der Stadt Bad Urach sind mit Christian Pieldner vom Landkreis Reutlingen. FOTO: PFISTERER
Im leer geräumten Haus: Bernd Mall und Ruben Stapelbroek (links und rechts) von der Stadt Bad Urach sind mit Christian Pieldner vom Landkreis Reutlingen. FOTO: PFISTERER

BAD URACH. Seit knapp zwei Jahren war sie in Betrieb und hat auf zwei Stockwerken Wohnraum für bis zu 120 Menschen geboten – allerdings oft nur 4,5 Quadratmeter pro Person. Während der Hochphase vor etwa eineinhalb Jahren waren auch nahezu alle Zimmer belegt.

Die Stadt Bad Urach hatte den Kontakt zwischen dem Landkreis und dem Unternehmer, dem das Gebäude bis heute gehört, geknüpft. Der Kreis hatte es angemietet und umgebaut. Zusätzlich zu den Zimmerfluchten in vier Trakten auf zwei Etagen fanden sich ein großer Gemeinschaftsraum und eine Gemeinschaftsküche. Vor allem Menschen aus Somalia, dem Iran und dem Irak fanden in dem umgebauten Haus erste Bleibe im Landkreis.

Zusammenleben insgesamt sehr ruhig

Doch inzwischen ist kein Bedarf mehr dafür. Am 7. Februar ist der letzte Bewohner ausgezogen. Anschließend hat der Kreis das Gebäude leer geräumt. Ende März wird es wieder dem Unternehmer überlassen. Christian Pieldner, Wohnheimleiter Ermstal vom Landratsamt Reutlingen, und Bad Urachs Integrationsbeauftragter Ruben Stapelbroek sind am Donnerstag mit Medienvertretern nochmal durch das Haus gegangen. Beide zogen ein zufriedenes Fazit zum Zusammenleben in dem Haus: »Es war insgesamt sehr ruhig.« Das gelang auch dadurch, dass Kreis, Stadt und ehrenamtlich engagierte Bürger bei der Integration der Flüchtlinge an einem Strang zogen.

Die Bewohner sind teilweise in die städtische Anschlussunterbringung gewechselt oder haben sich selbst eine Wohnung gesucht. In den Erstunterbringungs-Einrichtungen können Geflüchtete maximal zwei Jahre oder bis zur Anerkennung als Asylbewerber leben. (pfi)