Logo
Aktuell Treffen

Fachsimpeln und Angebote genießen im Glemser Obstbaumuseum

Das Glemser Obstbaumuseum war nach zweijähriger Pause wieder Ziel für Freunde alter praktischer Nutzfahrzeuge und der heimischen Streuobstwiesen

Deichselreiter trafen sich am Sonntag im beziehungsweise vor dem Glemser Obstbaumuseum, um hier in Ruhe zu fachsimpeln und die r
Deichselreiter trafen sich am Sonntag im beziehungsweise vor dem Glemser Obstbaumuseum, um hier in Ruhe zu fachsimpeln und die rustikalen und praktischen historischen Fahrzeuge zu bestaunen. Auch das kulinarische Angebot war hier zu genießen. Foto: Mara Sander
Deichselreiter trafen sich am Sonntag im beziehungsweise vor dem Glemser Obstbaumuseum, um hier in Ruhe zu fachsimpeln und die rustikalen und praktischen historischen Fahrzeuge zu bestaunen. Auch das kulinarische Angebot war hier zu genießen.
Foto: Mara Sander

METZINGEN-GLEMS. Die Deichselreiter sind alljährlich eine Attraktion für Besucher, wenn sie in Glems am Obstbaumuseum parken, so auch gestern endlich wieder nach zweijähriger Zwangspause. Jeder konnte mit den Besitzern der historischen Fahrzeuge ins Gespräch kommen und sich nach Absprache auch mal an den Lenker setzen.

Deichselreiter heißen die Fahrzeuge, »weil man auf der Deichsel reitet. So einfach ist das«, so die Antwort auf eine viel gestellte Frage. Es sind Einachsschlepper, die mit einem Hänger gekoppelt, eine Art Zweiachs-Gespann bilden, wobei allerdings der vordere Teil eine Starrachse hat. Darum muss mit dem ganzen Vorderteil gelenkt werden, was nicht ganz einfach ist, besonders in engen Kurven und bei langsamer Fahrt. Eine nach den gegebenen Möglichkeiten »schnelle« Fahrt macht das Lenken zwar leichter, aber dafür lässt die Spurstabilität erheblich nach.

Ersatzteil mit im Gepäck

Ein Unikat der Firma Mulag (Abkürzung für »Motor Universal Lasten-Arbeitsgeräte«) war das »Dreirad« von Hermann Rauscher aus Grafenberg, denn es gibt kein weiteres mehr von den ehemals etwas 250 Fahrzeugen. Sein Enkel hat es entdeckt und schenkte es ihm zum runden Geburtstag, setzt es selbst noch auf dem Gütle ein. »35 Minuten hab ich gebraucht bis nach Glems. Bei der Ankunft ging der Motor aus«, erzählte Hermann Rauscher. »Aber ich hatte ja ein Ersatzteil mit«, sagte er, bevor er sich auf den Heimweg machte.

Doch nicht nur die Deichselreiter und Fachsimpeleien lockten die Menschen zum Obstbaumuseum, sondern vor allem auch die bekannt guten Angebote aus der Fördervereinsküche wie Maultaschen und Kuchen. »Wir sind kein Restaurant, aber gute Sachen gibt es trotzdem bei Veranstaltungen oder nach vorheriger Absprache«, steht auf der Homepage.

Köstlichkeiten der Obstwiesen

Dass es nicht nur ein leerer Spruch ist, stellten die Besucher auch am Sonntag selbst fest. »Hier schmeckt alles sehr gut«, bestätigten mehrere Gäste, die teilweise auch ein Andenken mitnahmen in Form von »flüssigem Obst«, getrockneten Apfelchips, »Obsttalern« oder fruchtigem Streuobst-Tee.

Die Mitglieder und Freunde des Fördervereins hatten alle Hände voll zu tun bei dem Besucherandrang, denn es fehlten einige Helfer, weil »positiv« für das Team negativ war als Ergebnis von Coronatests. Wegfall der Maskenpflicht, so zeigte sich auch hier, heißt bekanntlich nicht Ende von Corona. Daran werden immer noch recht viele Menschen erinnert, wenn sie sich testen und zwei Striche statt nur einem sichtbar werden.

Das war aber nicht der Grund, warum schon Kinder mithalfen. Der Nachwuchs hatte schon vor der Pandemie einfach Spaß daran, vorsichtig einen Teller mit Maultaschen in der Brühe oder ein Glas Most nach draußen zu tragen. (GEA)