Logo
Aktuell Sicherheit

DLRG aus Bad Urach schlägt Alarm: Immer weniger Schwimmer

Die Uracher Ortsgruppe der Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft ist besorgt.

Kinder in einem Schwimmbecken. Foto: dpa
Kinder in einem Schwimmbecken.
Foto: dpa

BAD URACH/METZINGEN. »Bäderschließungen sowie der Rückgang des Schulschwimmens führen zu dramatisch abnehmender Schwimmfähigkeit bei Kindern. Dies führt zum Anstieg der Nichtschwimmerzahlen und zu einer steigenden Zahl von Ertrinkungstoten. Diesen alarmierenden Negativtrend zu stoppen, ist dringende Aufgabe der Politik und der Kommunen.« Die Botschaft, die die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) von einem Symposium in Bad Nenndorf im Jahr 2007 mitgebracht hat, ist heute noch genau so aktuell wie vor 15 Jahren – wenn nicht noch aktueller.

Darauf weist die Uracher Ortsgruppe hin, die vor 15 Jahren in Person des jetzigen Vorsitzenden Jürgen Buchfink beim Symposium vertreten war. »Wir als Ortsgruppe versuchen aber auch in unserem kleineren Wirkungskreis Gehör zu finden«, sagt Stefanie Hölzle, die in Urach für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig ist, »uns liegt insbesondere die Schwimmausbildung sehr am Herzen.«

Die Uracher wollten die Thematik »gerne wieder aufgreifen«, so Hölzle, »denn bis heute haben sich die Zustände nicht verbessert«. Beim Symposium sprachen die Führungsriege der DLRG und über 300 Wissenschaftler unterschiedlicher Fachrichtungen sowie Experten aus Sportverbänden, Schulen, Kommunen, Institutionen und Hilfsorganisationen über das Thema »Gesundheit – Kinder – Schwimmen«.

Nicht nur auf die Zahlen schauen

Bäder sollten nicht nur betriebswirtschaftlich gesehen werden, appellieren die DLRGler, sondern auch als verpflichtende Aufgabe einer aktiven Sicherheits- und Gesundheitsvorsorge. "Zu wenige Kinder lernen heute schwimmen, Selbstrettung oder gar Retten in der Schule. Der Schulschwimmunterricht muss nach wie vor größeres Gewicht erhalten.

Für städtische wie ländliche Schulen ist der regelmäßige Zugang zu Schwimmbädern organisatorisch wie finanziell sicherzustellen. Die Schwimmsport-Qualifikation der Lehrenden, vor allem der Grundschullehrer, ist zwingend zu fordern und deutlich zu verbessern."

In Deutschland werden von den rund 750 000 Kindern, die jedes Jahr von den Grundschulen an die weiterführenden Schulen wechseln, etwa 60 Prozent keine sicheren Schwimmer sein. Bereits vor der Corona-Pandemie wurden diese Zahlen erreicht.

Die DLRG warnt: »Das Ziel, dass alle Kinder nach Ende der Grundschulzeit sichere Schwimmer sein werden, entfernen wir uns durch die Einflüsse einer Pandemie oder einer bevorstehenden Energiekrise weiter.« (v/GEA)