WANNWEIL. Wannweil hat tatsächlich eine eigene Sage: Die Schlangensage. Anlass für das Ensemble WannDelbar, sie auf die Bühne zu bringen. Und weil Sagen in unterschiedlichen Zeiten den Menschen Unterschiedliches erzählen, blicken zwei Autorinnen und ein Autor auf den Stoff der Sage. Entstanden sind dadurch drei komplett unterschiedliche Bühnenbearbeitungen der Schlangen-Sage – unterhaltsam, heutig, fantastisch, sagenhaft. Wieder mit dabei sind die TheaterTeens, der Jugendclub des Musenstall5, mit Impro rund ums Thema Schlange. Die Premiere mit dem Titel »Heute Häutung« ist an diesem Freitag um 19.30 Uhr im Gemeindehaus Wannweil.
»Das gefährlichste Tier der Welt ist die Mücke. Eine Triggerwarnung« hat die Reutlingerin Marion Schneider-Bast ihre Annäherung an den Stoff betitelt. Sie spielt damit, dass die Schlange, von der man sich eigentlich nicht ängstigen muss, es aber trotzdem tut, nicht die eigentliche Gefährdung ist, sondern ganz kleine und unsichtbare Dinge. Schneider-Bast arbeitet seit 2012 als freie Regisseurin, auch am Landestheater Tübingen.
Der Wannweiler Othmar Mahlmeister lässt seine Version im Eck-Bäck spielen, wo sich zwei Männer treffen und mit Staunen dem heutigen Wannweil begegnen, das immer noch friedlich mit Schlangen aller Art umzugehen scheint.
Neben diesen zwei eher humorvollen Zugängen ist Karin Epplers »Das Schlänglein von Wannweil, eine neue alte Sage« etwas anders orientiert. Des Nachts erhalten die Metzgersfrau, der Schmied und die Apfelbäuerin unerwarteten Besuch. Sie sollen den Schatz in der Burg holen. Nur so kann das Schlänglein von Wannweil erlöst werden. Doch was diese Erlösung für das Schlänglein und den Ort bedeutet, bleibt lange ein Geheimnis.
Alle drei Versuche über die Schlangensage rücken diese alte Geschichte wieder auf unterschiedliche Weise ins Bewusstsein der Wannweiler, deren Ortswappen Burg und Schlange zeigt, ebenso wie zwei Glasfenster im Rathaus. (eg/GEA)
DREI VORSTELLUNGEN
»Heute Häutung« feiert Premiere am Freitag, 28. Oktober, um 19.30 Uhr im Gemeindehaus Wannweil. Dort sind auch die weiteren Vorstellungen am Samstag, 29. Oktober, 19.30 Uhr und am Sonntag, 30. Oktober, 17 Uhr. (GEA)