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Die Kosten für die Ganztagsbetreuung lösen in Walddorfhäslach Wirbel aus

Im Netz ist die Empörung der Eltern über die Anhebung der Betreuungskosten groß. Viele begreifen nicht, warum der Gemeinderat mehrheitlich gegen günstigere Varianten stimmt, obwohl die Verwaltung diese präferiert hat.

Die Schülerzahlen steigen seit einigen Jahren kontinuierlich an. Auch der Bedarf an Ganztagesbetreuung. In Walddorfhäslach wird
Die Schülerzahlen steigen seit einigen Jahren kontinuierlich an. Auch der Bedarf an Ganztagesbetreuung. In Walddorfhäslach wird das neue Modell kontrovers diskutiert. FOTO: DPA
Die Schülerzahlen steigen seit einigen Jahren kontinuierlich an. Auch der Bedarf an Ganztagesbetreuung. In Walddorfhäslach wird das neue Modell kontrovers diskutiert. FOTO: DPA

WALDDORFHÄSLACH. Um die künftigen Kosten für die Ganztagesbetreuung von Grundschülern hat sich in Walddorfhäslach eine kontroverse Diskussion entwickelt. Nach der Entscheidung des Gemeinderates künftig die Kosten jeweils zur Hälfte auf die Schultern der Eltern und der Gemeinde zu verteilen, scheint die Verärgerung darüber bei zahlreichen Eltern groß zu sein. Mütter und Väter machen ihrem Ärger Luft und halten die Kosten, die sie für die Ganztagesbetreuung künftig zu zahlen hätten für viel zu hoch.

Mit der Mehrheit von Freier Wähler Vereinigung (FWV) und der Frauenliste (FL) war im Gemeinderat beschlossen worden, die Kosten gleich auf Gemeinde und die Eltern zu verteilen (50/50-Modell). Andere Modelle (70/30 oder 60/40), die ebenfalls zur Abstimmung standen und somit geringere Beiträge für die Eltern bedeutet hätten, wurden damit abgelehnt.

Gemeinderat Olfert Alter von der Freien Wähler Vereinigung (FWV) verteidigte die Entscheidung seiner Fraktion für das 50/50-Modell. »Wir halten das für ausreichend und die Kosten für die Eltern nicht zu hoch«, erklärte er im Gespräch mit dem GEA.

Auch Hildegard Eggensperger, die mit ihrer Frauenliste (FL) ebenfalls die Mehrheitsentscheidung für die 50/50-Regelung herbeigeführt hatte, versteht die Enttäuschung vieler Eltern. Dennoch müsse eine Finanzierung in Zukunft auch dann sichergestellt sein, wenn es der Gemeinde mal nicht mehr so gut gehe wie zurzeit.

»Es geht ja auch darum, dass unser Angebot im Ort auch angenommen wird«

Bürgermeisterin Silke Höflinger machte deutlich, dass die Ganztagesbetreuung für Grundschüler attraktiv bleiben müsse: »Es geht ja auch darum, dass unser Angebot im Ort auch angenommen wird«, betonte die Bürgermeisterin.

»Ich bin total enttäuscht von der Frauenliste«, sagte René Maurer von den Grünen. Er könne nicht verstehen, dass gerade sie gegen ihr eigenes Geschlecht votiere und die Ganztagsbetreuung so viel teurer für die Familien mache. Für ihn sei das unbegreiflich, da die Verwaltung selbst den 70/30-Vorschlag favorisiert habe mit der Aussage: »Das ist gut, das können wir uns leisten«.

Auch Jürgen Stoll (SPD) hält das 70/30-Modell für die »eindeutig bessere Lösung«. Wenn sogar schon die Verwaltung so einen großzügigen Vorschlag mache, dann könne es doch nicht am Gemeinderat sein, »den Sparminister zu spielen«. (GEA)