METZINGEN. Die Banner hängen an einem Bambusstab und flattern im Wind. »Wir haben sie extra flexibel gehalten und nicht fixiert«, sagt Michaela Pesch. Denn dieses Bewegte entspreche der derzeitigen fragilen Lage, die die Pandemie mit sich gebracht hat, erklärt die Künstlerin vom Kunstverein KunstRaum. Bis Ende Oktober sind einige dieser Kunstwerke unter dem Titel »KrisenFest« an den Fassaden der Stadtbücherei, des Weinbaumuseums und der Vinothek zu sehen.
Ein älterer Herr habe fast das Gleichgewicht verloren und wäre schier gar vom Fahrrad gestürzt, »so geguckt hat er, als er die Banner entdeckte«, sagt Ulrich Koch. Der Leiter der Stadtbücherei Metzingen hat gemeinsam mit Pesch die großformatigen Kunstwerke angebracht. Sie sollen etwas Farbe in den tristen Corona-Alltag bringen und Kulturschaffenden eine Plattform bieten. Bei der Freiluftausstellung handelt es sich um ein Kooperationsprojekt der Stadtbücherei, der Künstlervereinigung KunstRaum und den Autoren des Metzinger Magazins zugetextet.com. Das Gewebe ist bedruckt mit Gemälden und Fotografien regionaler Künstler. Jeweils versehen mit Drei- bis Sechszeilern, die die momentane Lage behandeln, entführen sie die Betrachter in eine Welt der Kunst und Poesie. (ise)