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Der Gemeinderat von Bad Urach diskutierte kontrovers über das Ärgernis Hundekot

Mehr Tütenspender und Mülleimer gefordert. Leerung ist teuer

Keine 50 Meter vom nächsten Mülleimer entfernt (verdeckt von den Dixi-Klos für menschliche Bedürfnisse) hat ein Hundebesitzer di
Keine 50 Meter vom nächsten Mülleimer entfernt (verdeckt von den Dixi-Klos für menschliche Bedürfnisse) hat ein Hundebesitzer diese leckere Hinterlassenschaft seines Vierbeiners am Uracher Parkplatz Maisental in den Wald gepfeffert. Hier beginnt auch Deutschlands schönster Wanderweg. FOTO: FINK
Keine 50 Meter vom nächsten Mülleimer entfernt (verdeckt von den Dixi-Klos für menschliche Bedürfnisse) hat ein Hundebesitzer diese leckere Hinterlassenschaft seines Vierbeiners am Uracher Parkplatz Maisental in den Wald gepfeffert. Hier beginnt auch Deutschlands schönster Wanderweg. FOTO: FINK

BAD URACH. Egal, wie man zu Hunden steht: Man kann ihnen nicht vorwerfen, dass sie – wann immer ihnen danach ist – irgendwo ihr Häufchen hinmachen. Ein zutiefst ... tierisches Bedürfnis. Wie Mensch damit umgeht, ist die Frage. Eine Frage, über die jetzt der Uracher Gemeinderat diskutiert hat. Anlass war ein Antrag der Freien Wähler, dass in der Stadt »an stark frequentierten Orten wie Spielplätzen, Grünanlagen, Wanderwegen und Wohngebieten, die an Wald- und Wiesenwegen liegen, eine Möglichkeit zur Hundekotbeseitigung aufgestellt wird« – Hundeklos also. Jene Kombinationen aus Beutelspendern und Mülleimern.

Es ist nicht das erste Mal, dass sich Bürgervertreter aus Bad Urach mit seinen Teilorten Wittlingen, Sirchingen, Hengen und Seeburg über das unappetitliche Thema unterhalten. Unappetitlich deshalb, weil der beste Tütenspender samt Kotbox nichts bringt, wenn die Zweibeiner die Hinterlassenschaften ihrer Vierbeiner zwar feinsäuberlich einpacken, danach aber nicht ordnungsgemäß – in jedem öffentlichen Mülleimer oder im privaten Restmüll – entsorgen. Was nicht selten passiert: Manche Hundebesitzer legen die farbigen Kackbeutel neben Mülleimern ab, die von anderen liebenswerten Zeitgenossen mit privatem Hausmüll zugestopft worden sind, andere lassen sie in der Natur am Wegrand liegen oder pfeffern sie in den Wald – gut zu sehen auf der »Rennstrecke« Richtung Wasserfall.

»Wir haben extra die Farbe Rot gewählt, um die Hemmschwelle herunterzusetzen, die Beutel einfach in die Landschaft zu schmeißen«, sagt Andreas Streble, der stellvertretende Uracher Tiefbauamtsleiter, in dessen Zuständigkeit das Thema fällt, »aber manchen Leuten scheint das vollkommen egal zu sein – ich kann das nicht verstehen.«

Drei öffentliche und zwei private Tütenspender mit Koteimer gibt’s in der Bäderstadt. Die Freien Wähler hätten gerne »30 bis 40 Standorte auf der gesamten Gemarkung verteilt«, wie der Fraktionsvorsitzende Dietmar Schrade forderte. Eine solche Box schlägt bei zweimaliger Leerung pro Woche mit rund 800 Euro pro Jahr zu Buche, wie Streble vorrechnete, »ohne Fahrzeit und Fahrtkosten der Bauhofmitarbeiter«. Dazu kommen die Erstanschaffungskosten von 350 bis 700 Euro, je nach Modell.