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Aktuell Jugendgemeinderat

Das Jugendcafé Campus muss attraktiver werden

Die Agenda fürs neue Jahr: Aus Fehlern lernen und neue Projekte richtig gut vorbereiten

Niemand da. Auch der Jugendgemeinderat findet das Jugendcafé Campus mit seiner derzeitigen Ausstattung ungemütlich.  FOTO: WEBER
Niemand da. Auch der Jugendgemeinderat findet das Jugendcafé Campus mit seiner derzeitigen Ausstattung ungemütlich. FOTO: WEBER
Niemand da. Auch der Jugendgemeinderat findet das Jugendcafé Campus mit seiner derzeitigen Ausstattung ungemütlich. FOTO: WEBER

METZINGEN. »Es muss ein cooler Ort sein«. Metzingens Oberbürgermeister Ulrich Fiedler hat das Problem der Jugendlichen verstanden. Bei der ersten Bestandsaufnahme des Metzinger Jugendgemeinderats (JGR) im neuen Jahr standen am Mittwochabend vor allem das Jugendcafé Campus und das Thema Nachhaltigkeit zur Debatte.

Trotz Bemühungen des JGR, das Café Campus für die Metzinger Jugend attraktiver zu gestalten, wird das Angebot nur schlecht angenommen. Helfer finden sich trotz zahlreicher Aufrufe keine. Deshalb ist das Café momentan meist geschlossen. Woran das liegt, darüber herrscht Uneinigkeit, etwa ob es vorrangig an den Öffnungszeiten liegt oder das Café mit Tischkicker und Billardtisch einfach zu wenig bietet. Worin sich die jungen Politiker einig sind: Das Jugendcafé ist ungemütlich.

Mangelhafte Ausstattung

Der JGR-Vorsitzende Jason Ullah sprach bauliche Mängel, fehlendes Licht und Schimmelbefall an. Vor allem aber sei die alte Nachtspeicherheizung ein großes Problem. Ebenso fehle längst zugesagtes WLAN noch immer. »An den Kosten scheitert es sicher nicht«, sagte OB Fiedler den Jugendlichen bei der Sitzung zu. Gibt es ein konkretes Forderungspaket, sei dies relativ schnell umzusetzen. Eine Pelletheizung, Bildschirme zum Zocken und auch ein neues Werbeschild gehörten zu den Ideen. Ein Termin vor Ort soll demnächst Klarheit schaffen.

Ebenfalls ernüchternd fiel der Bericht über die Kinderbetreuungsaktion während des Weihnachtsmarkts aus. Zu wenige Besucher kamen, zu viel vorbereitete Backmischung war am Ende des Tages übrig. Das Ziel einer wirksamen Öffentlichkeitsarbeit verfehlte der Jugendgemeinderat. Es blieb die Einsicht: Die Pfleghofstraße ist zu weit weg vom Weihnachtsmarkt. Eine Wiederholung in dieser Form ist nicht geplant.

Sehr positiv hingegen wurde der »Runde Tisch« mit dem Gemeinderat bewertet, der im November stattgefunden hatte. Vertreter aller Fraktionen waren gekommen, um sich mit dem JGR über Themen wie Nachhaltigkeit oder den öffentlichen Nahverkehr auszutauschen.

Ebenfalls um Nachhaltigkeit geht es auch bei der Kooperation mit der Klimaschutzagentur Reutlingen. Nach Gesprächen im Dezember sind nun zwei Workshoptage, sogenannte »Meetups«, festgelegt worden. Beim ersten Termin am Freitag, 27. März, im Familienzentrum sollen Bienenwachstücher selbst hergestellt werden. Der zweite Termin ist für Freitag, 15. Mai, geplant. Ideen für dieses Workshopangebot sammeln die Jugendgemeinderäte derzeit. »Wir möchten Nachhaltigkeit lokal denken«, sagte Ullah. Eine Vision, die mit gezieltem Klimaschutzmanagement und neuen klimafreundlichen Projekten umgesetzt werden soll. Eine dieser Ideen ist ein öffentliches E-Lastenrad zum Mieten. Dieses kann dann von jedem zum Einkaufen genutzt werden, oder aber, um ältere Menschen mit Medikamenten oder Lebensmitteln zu beliefern. Wo die Ladestation für den Elektroantrieb stehen, und wie das Rad vor Vandalismus geschützt werden könnte, sind offene Punkte, die noch geklärt werden müssen. Ebenso, welches konkrete Sharingkonzept und welche Werbemaßnahmen sinnvoll sein könnten.

Politikum Fahrradweg

Von einem »großen Politikum« sprach OB Fiedler, als der JGR den unbeleuchteten Fahrradweg nach Glems erwähnte. Er empfahl, die Fotos der Gefahrenstellen nicht nur, wie geplant, beim Gemeinderat, sondern direkt bei den zuständigen Ortschaftsräten einzureichen. »Die Entscheidung gegen eine Beleuchtung wurde ganz bewusst gefällt«, sagte er. Und genau damit will sich zumindest der Metzinger JGR nicht abspeisen lassen. Ein Kompromiss soll her. (mewe)