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Aktuell Ökologie

Blühende Wiesen sollen in Wannweil wachsen

Freie Liste sät Blumen in Wannweil aus und setzt damit eine Ankündigung aus dem Kommunalwahlkampf um. Wichtig für heimische Pflanzen- und Tierwelt

Brachten Blumensamen bei Wannweil aus: Die Gemeinderäte Dominik Taubmann, Ulrich Joos und Helmut Bader (von links) von  der Frei
Brachten Blumensamen bei Wannweil aus: Die Gemeinderäte Dominik Taubmann, Ulrich Joos und Helmut Bader (von links) von der Freien Liste (FL). Foto: Privat
Brachten Blumensamen bei Wannweil aus: Die Gemeinderäte Dominik Taubmann, Ulrich Joos und Helmut Bader (von links) von der Freien Liste (FL). Foto: Privat

WANNWEIL. Die Freie Liste (FL) in Wannweil hat jetzt eine ihrer Wahlankündigungen, die sie zur Kommunalwahl im Mai gemacht hatte, umgesetzt und Samen für eine Blumenwiese ausgesät. Auf den von Dominik Taubmann bewirtschafteten Äckern in und bei Wannweil soll es kräftig blühen. Der neu ins Gremium gewählte Nebenerwerblandwirt hatte vor der Wahl versprochen, für jede Stimme der Freien Liste einen Quadratmeter Blühfläche anzulegen. Nach dem Wahlergebnis vom 26. Mai wären das umgerechnet 7074 Quadratmeter. Mit Unterstützung seiner Gemeinderatskollegen Ulrich Joos und Helmut Bader begann er jetzt mit der Aussaat.

Auch im Winter sinnvoll

Mit der Aktion befindet sich Taubmann im Einklang mit dem Bauernverband. Dessen Präsident Joachim Ruckwied hatte dazu aufgerufen, insektenfreundliche Blumen einzupflanzen oder eigene Blühflächen anzulegen. Jeder könne seinen Teil zur biologischen Vielfalt beitragen. »Wir wissen, wie wichtig Bienen und andere Insekten für die Bestäubung und das ökologische Gleichgewicht in der Landwirtschaft sind«, betonten Taubmann, Joos und Bader nach der Arbeit. Die Freie Liste unterstütze daher Projekte, die Lebensraum für Insekten, Reptilien, Vögel und Säugetiere in Wannweil schaffen würden.

Gemeinderat Helmut Bader, der als Schafhalter und Streuobstwiesenbauer ebenfalls Nebenerwerbslandwirt ist, sieht die Aktion als Beispiel für einen praktischen Umweltschutz. Eine bunte Blumenwiese biete nicht nur Nektar für Schmetterlinge und Bienen, sondern ihre Samen seien Nahrung für Vögel. Von Reptilien und kleinen Säugetieren werde der Blühstreifen als Wohn- und Nistplatz genutzt.

Auch im Winter biete die Blühfläche Wildtieren Deckung. Die Pflanzen wirkten zwischen Schnee und Erde als zusätzliche Isolierschicht. Damit schützten sie im Boden überwinternde Lebewesen vor Kälte und Frost. Die Hohlräume trockener Halme und Stängel würden von Raupen und Puppen vieler Insekten zum Überwintern genutzt.

Gemeinderat Ulrich Joos wies auf die Funktion der Blühflächen für viele Kleintiere hin. Die in den Blühflächen lebenden Nützlinge würden zudem einen Beitrag zur biologischen Schädlingsbekämpfung leisten. (eb)