RIEDERICH. Das Lehrschwimmbad ist trotz der coronabedingten Schließung für den öffentlichen Badebetriebs belebt wie selten zuvor: Der TSV musste die Zahl seiner Aqua-Wassergymnastikkurse aufgrund des großen Interesses erhöhen und konnte den Bedarf damit immer noch nicht ganz decken. Auch das Baby-Schwimmen einer privaten Anbieterin hat lange Wartelisten.
Doch das in die Jahre gekommene Lehrschwimmbecken wird ihnen nach den Sommerferien 2022 wohl nicht mehr zur Verfügung stehen. Die Sanierung und Erweiterung in ein familienfreundliches Hallenbad nimmt deutlich an Fahrt auf. Am Dienstag stimmte der Gemeinderat einer ersten Auftragsvergabe für den Generalplaner, das Büro Richter und Rausenberger Partnergesellschaft für Bäderbau aus Gerlingen, in Höhe von 227.000 Euro zu. Die Ausschreibung der Planungsleistung musste europaweit mit vorherigem öffentlichem Teilnahmewettbewerb erfolgen. Nach Ablauf der Eingangsfrist lagen zwei Bewerbungen vor. Am 29. Oktober folgte dann die Präsentation beider Büros vor einem Bewertungsgremium, dem Mitarbeiter der Verwaltung und Gemeinderäte angehörten – insgesamt beträgt die Honorarsumme rund 875.000 Euro.
Bürgermeister Pokrop sprach in diesem Zusammenhang von einem Meilenstein, der erreicht wurde – nun könne relativ zeitnah mit dem Generalplaner der Ablauf festgelegt werden. Geplant ist, bis ins erste Quartal 2022 eine Planung zu erstellen, die dann auch dem Fördermittelgeber zukommt. Aus der vorläufigen wird dann eine endgültige Zuweisung. Riederich war anhand von Projektskizzen im Frühjahr 2019 als eine von 182 Städten und Gemeinden unter 1.200 Antragsstellern ausgewählt worden, eine Förderung im Rahmen des Förderprogramms »Sanierung von kommunalen Einrichtungen in den Bereichen Sport. Jugend und Kultur« zu erhalten. Daran schloss sich ein umfangreiches Zuwendungsverfahren an. Demnach wird das mit 4,4 Millionen Euro veranschlagte Projekt mit 1,1 Millionen Euro bezuschusst. Pokrop rechnet nun mit einem Baustart im dritten Quartal 2022, das Lehrschwimmbad ist seinen Aussagen nach bis zu den Sommerferien nutzbar: »Danach gibt es keine Zusage, das kann sehr schnell gehen mit dem Baubeginn.« Gerechnet wird mit einer Bauzeit von etwa anderthalb Jahren. (GEA)