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Augenmenschen und Blütenmasken

Die ganze Welt trägt Maske.  FOTO: DPA
Die ganze Welt trägt Maske. FOTO: DPA
Die ganze Welt trägt Maske. FOTO: DPA

Für viele fühlt es sich noch ungewohnt an hinter der Mund-Nasen-Maske. Unbehaglich, bedrückend. In Supermärkten, in Bahnen und Bussen begegnen sich lauter Menschen mit Halbgesichtern. Augenmenschen. Auf den ersten Blick ohne Lächeln. Auf den zweiten mit, zumindest hin und wieder: Beim echten Lächeln strahlen die Augen mit, zeigen sich links und rechts von ihnen Lachfältchen – und fallen dann mit den Mundwinkeln zurück in die Neutralität, die als glatte Maske zu Nichtcoronazeiten so oft getragen wird.

»Muss ich hier auch die Maske tragen?«, fragt die junge Frau, die beim Italiener ihre Pizza abholen will. »Ich bin mir nicht sicher«, antwortet der Abholer vor ihr, »viele tun es, ich mach’s jetzt halt auch.« So wie das Pizzeria-Personal. Die Frau zieht nach und den vorsorglich mitgebrachten Mund-Nasen-Schutz über ihr halbes Gesicht. Auf dem weißen Stoff wachsen rote Blümchen. »Sieht hübsch aus«, findet ihr Gegenüber, der sich an Bettbezüge aus seiner Kindheit erinnert sieht, »selbst genäht?« – »Meine Oma hat sie gemacht«, antwortet die Enkelin. Ihre Augen lächeln. Auch bei ihrem Kurzgesprächspartner blitzen die Fältchen auf. Beide wirken gelockert. Und sind nicht allein in der noch neuen Situation.

Mit der andere nie ein Problem hatten. »Endlich kann ich mal Grimassen schneiden«, bekennt einer, der unverändert gerne in die Supermärkte geht, »ich genieße es!«