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Aufstockung des Gemeinderats in Walddorfhäslach abgelehnt

Walddorfhäslach hat inzwischen mehr als 5 000 Einwohner. Damit könnte der Gemeinderat größer werden

Aus der Vogelperspektive sieht Walddorfs Ortsmitte ganz idyllisch aus, doch wer zu Fuß unterwegs ist, dem fallen heruntergekomme
GEA-ARCHIVFOTO: GROHE
GEA-ARCHIVFOTO: GROHE

WALDDORFHÄSLACH. Das idyllisch am Schönbuchrand gelegene Walddorfhäslach wird immer größer. Durch die Neubaugebiete an den Ortsrändern von Walddorf und Häslach ist die Einwohnerzahl inzwischen über die 5 000er-Grenze gestiegen. Mit Stand vom 30. Juni 2018 sind es genau 5 187, wie Bürgermeisterin Silke Höflinger jetzt im Gemeinderat bekannt gab. Das hätte Auswirkungen auf den Gemeinderat haben können, hat es nun aber doch nicht.

Die Größe des wichtigen Gremiums, das die Geschicke einer Kommune maßgeblich bestimmt, hängt von der Größe der jeweiligen Gemeinde ab. Bisher sitzen vier Frauen und zehn Männer im Gemeinderat in Walddorfhäslach, insgesamt also 14 Personen. Nach der Gemeindeordnung für Baden-Württemberg war das bisher auch richtig so. Doch mit dem Überschreiten der 5 000er-Grenze müsste der Gemeinderat in Walddorfhäslach nun auf 18 Mitglieder aufgestockt werden – wie es besagte Gemeindeordnung für Kommunen zwischen 5 000 und 10 000 Einwohnern eigentlich vorsieht.

Ein elitärer Klub?

Bei dieser Vorschrift gibt es allerdings ein Hintertürchen. Wenn die jeweilige Gemeinde den Sprung zu einem größeren Gremium nicht machen will, kann sie in ihrer Hauptsatzung festlegen, dass sie es bevorzugt, in der nächstniedrigeren Gemeindegrößengruppe zu bleiben – also alles beim Alten zu belassen.

Darüber hatte nun der Walddorfhäslacher Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung zu entscheiden. Ganz einig darüber war er sich aber nicht. Jürgen Stoll (SPD) plädierte für ein größeres Gremium. Er hält den bisherigen Gemeinderat für einen eher elitären Klub, in den doch meistens immer wieder dieselben Leute gewählt werden würden. In ein größeres Gremium kämen dann endlich einmal auch neue Gesichter.

Dies, so Jürgen Stoll, wäre eine größere Chance für die Menschen in Walddorfhäslach, sich aktiv an der Lokalpolitik zu beteiligen. Aber: »Ich kann auch mit 14 gut leben«, so Stoll. Unterstützung fand er bei seinem Fraktionskollegen Martin Bayer. Nach seiner Ansicht könnten so mehr Menschen in der Gemeinde gehört werden.

Allerdings blieben die beiden mit ihren Argumenten allein auf weiter Flur. Hildegard Eggensperger (Frauenliste) war von dem Gedanken, das Gremium zu vergrößern, gar nicht begeistert. Bei 18 Gemeinderäten gebe es dann sicher bei »so vielen Themen noch mehr Redebeiträge«. Die Sitzungen könnten sich dann endlos in die Länge ziehen.

Eindeutige Mehrheit

Auch Olfert Alter (Freie Wähler) sah »überhaupt keine Veranlassung, auf 18 zu gehen«. Die Logik verstehe er nicht: Selbst wenn es 18 wären, würden ja vielleicht bei der nächsten Wahl doch wieder dieselben Kandidaten gewählt. Da hätte sich dann auch nichts geändert.

Die Abstimmung im Gremium war eindeutig: Es bleibt, wie es ist – bei einem 14er-Gremium. (vit)