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Aufatmen in Salons in Metzingen und Mössingen: Hundefriseure arbeiten wieder

Das Verwaltungsgericht in Mannheim kippt Landesverordnung: Das sagen Betroffene vor Ort dazu

Beatrice Feisthammel ist erleichtert, ihre Kundschaft offenbar auch: Seit gestern darf sie ihren Hundesalon im Metzinger Stadtte
Beatrice Feisthammel ist erleichtert, ihre Kundschaft offenbar auch: Seit gestern darf sie ihren Hundesalon im Metzinger Stadtteil Neugreuth wieder öffnen. FOTO: PRIVAT
Beatrice Feisthammel ist erleichtert, ihre Kundschaft offenbar auch: Seit gestern darf sie ihren Hundesalon im Metzinger Stadtteil Neugreuth wieder öffnen. FOTO: PRIVAT

METZINGEN/MÖSSINGEN. Beatrice Feisthammel ist erleichtert. Seit gestern hat sie wieder geöffnet. Ihren Hundesalon »Die Hundestreichelei« im Metzinger Stadtteil Neugreuth. Aufgrund der Corona-Verordnung des Landes musste auch sie, wie berichtet, ihr Geschäft am 16. Dezember schließen. Trotz Hygienekonzepts, wonach die Hunde am Eingang abgegeben und dort auch wieder abgeholt werden mussten. Die Hundehalter selbst dürften das Geschäft erst gar nicht betreten. Die entsprechende Verordnung des Landes wurde deshalb am Freitag vom Verwaltungsgericht in Mannheim gekippt.

Bereits am Samstag stand das Telefon bei Beatrice Feisthammel nicht mehr still. Zahllose Hundehalter wollten sogleich einen Termin bei ihr. »Ich bin die nächsten zwei Wochen ausgebucht«, sagt Feisthammel. Ähnliches berichtet Tanja Istvan, die in Mössingen den Hundesalon »Black Nose« betreibt.

Sie hatte nach Rücksprache im Kollegenkreis das Verfahren in Mannheim zum Laufen gebracht, in der Hoffnung ihre Versicherung trägt die Kosten. Doch das ist nicht der Fall. Istvan hat dennoch geklagt, weil aus ihrer Sicht die Schließung der Hundesalons blanker Unsinn gewesen sei.

»Ich bin mega erleichtert, dass ich meinen Salon wieder öffnen durfte«

»Wir arbeiten nicht am Menschen, sondern am Hunde«, erklärt sie weiter. Hätte das Gericht anders entschieden, wäre sie auf ihren Kosten sitzengeblieben. »Das war mir dann auch egal, mir ging’s um meinen und andere Hundesalons.«

Tanja Istvan: »Ich bin mega erleichtert, dass ich meinen Salon gestern wieder öffnen durfte.« Zum einen hat sie eine Angestellte, die sie zahlen muss, zum anderen geht es ihr wie auch Beatrice Feisthammel ums Tierwohl.

Es gibt nun mal Rassen, deren Fell regelmäßig gepflegt werden muss, weil es sonst völlig verfilzt, sich Bakterien, Pilze und Parasiten wie Flöhe einnisten könnten. »Da kommen die Hundehalter oft gar nicht mehr hinterher«, erklärt Feisthammel. Erst recht nicht bei der derzeitigen feucht-kalten Witterung.

Auch deshalb sei es höchste Zeit geworden, dass die Hundefriseure wieder ihrer Arbeit nachgehen können. Was Istvan bestätigt. Ihr Salon ist für die nächsten sechs Wochen ausgebucht, was zeigt, wie dringend notwendig die Wiedereröffnung sei: Hundehalter stehen quasi in der virtuellen Warteschlange.

Betreten dürfen sie selbst die Salons aber nicht, das ist nur Vierbeinern vorbehalten – nach telefonischer Voranmeldung. Auch bezahlt werden muss kontaktlos. (GEA)