WALDDORFHÄSLACH. Superman schwebte über allem, rechts der Bühne standen die Incredibles Spalier, und links zeigte Pappkamerad Herakles seine Muckis. Helden hatte sich der Musikverein Walddorfhäslach zu seinem Herbstkonzert am Samstagabend als Thema auserkoren. Die Gemeindehalle war bestens besucht. In der ersten Reihe saß neben Bürgermeisterin Silke Höflinger auch Alt-Schultes Otto Bauer.
Nach der Begrüßung lobte der moderierende Vorsitzende Dr. Jens Haug als Erstes die tolle Deko, die man sich im Jugendblasorchester ausgedacht hatte. Weil ein Gutteil der Helden in Kinofilmen kämpft, zierten neben Blumen auch ein paar satte Becher Popcorn den Rand der Bühne, die für die schon zahlenmäßig sehr starken Kapellen unter der Leitung von Claudia Krohmer-Rebmann großzügig in den Saal hinein erweitert worden war.
Großzügig sah man beim Nachwuchs auch die Sache mit den Helden. Für die junge Moderatorin Yara Haug können nämlich auch beste Freunde oder Luigi di Ghisallos »Lucky Lady«, die Hauskatze, Helden des Alltags sein. Rasant begannen die Jungbläser und ihre Percussiongruppe mit den »Mini-Rock’n-Roller-Skates« des jungen Komponisten Thiemo Kraas. Sie haben das Zeug zum Klassiker, was die »Pirates of the Caribbean« von Klaus Badelt und Hans Zimmer oder die Filmmusik zu Walt Disneys »Hercules« von Alan Merkens schon sind. Dass das Jugendblasorchester nicht nur fetzig präzise, sondern auch leise und sanfte Töne kann, zeigte die Zugabe »Never Forget Your Friends« von Markus Götz.
Zwischendurch bekamen Sina und Yara Haug (Querflöte und Altsaxofon) sowie Sascha Knoth (Fagott) und Trompeter Alexander Stähle Blumen für das beim D1-Ferienkurs am Titisee im Schwarzwald bestandene Bronzene Leistungsabzeichen des Blasmusikverbandes. Und besonders viel Beifall bekam danach die Blockflötengruppe unter der Leitung von Edith Schmidt, die so etwas wie die Wiege des Musikvereins ist. Das Oktett hatte einen Rundtanz aus der Bretagne und ein frühbarockes »Canario« des flämischen Lautenisten Joachim van den Hove von 1612 sorgsam einstudiert.
Was die Jugend vorgemacht hatte, zeigte nach der Pause auch das große Blasorchester unter Claudia Krohmer-Rebmanns präzisem Dirigat in Vollendung: rhythmischen Schwung, ausbalancierten Klang und eine bildhaft plastische Gestaltung dieser sinfonischen Blasmusik.
Der »Superman March« von John Williams, Jan van der Roosts Musik zu »Spartacus«, James Swearingens »In the Presence of Heroes« sowie als Finale die »Incredibles« (Michael Giacchino) zogen die Zuhörer förmlich mit. Als Zugabe für den rauschenden Applaus hatte das blendend aufgelegte Blasorchester aus Walddorfhäslach die Titelmusik zu »Braveheart« einstudiert. (mab)