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Aktuell Verkehr

Ampeln an kaum befahrener Straße in Glems nachts und am Wochenende ausgeschaltet

Die Verkehrsbehörden von Stadt Metzingen und Kreis Reutlingen setzen nachts und am Wochenende inzwischen auf Schilder und die Wachsamkeit der Autofahrer.

Kein Rotlicht mehr bei Nacht: Die Baustellenampel an der Glemser Orstdurchfahrt ist  zwischen 18 und 7 Uhr aus, am Wochenende au
Kein Rotlicht mehr bei Nacht: Die Baustellenampel an der Glemser Orstdurchfahrt ist zwischen 18 und 7 Uhr aus, am Wochenende auch tagsüber. Foto: Markus Pfisterer
Kein Rotlicht mehr bei Nacht: Die Baustellenampel an der Glemser Orstdurchfahrt ist zwischen 18 und 7 Uhr aus, am Wochenende auch tagsüber.
Foto: Markus Pfisterer

METZINGEN-GLEMS. Es war einmal eine Dorfdurchfahrt, da musste man Tag und Nacht an zwei roten Baustellenampeln stehen. Die Augen mancher wartender Autofahrer drohten zuzufallen, Gegenverkehr war selten in Sicht. Am Donnerstag haben die Verkehrsbehörden der Stadt Metzingen und des Landkreises Reutlingen dem typisch deutschen Regelungs-Eifer ein Ende bereitet und den Ampeln den Stecker gezogen. Zumindest zwischen 18 und 7 Uhr. Am Wochenende auch tagsüber. Die Lichtsignalanlagen sichern einen etwa 20 Meter langen halbseitig gesperrten Straßenabschnitt an einer Baustelle besonders gründlich.

Jetzt haben die Autofahrer mehr Verantwortung. Geht doch auch so. Wenngleich mancher erstmal noch irritiert daherkommt, vor der wochenlang gewohnten Ampel herunterbremst, dann aber feststellt, dass die im Dunkeln dunkel bleibt und ihm einfach kein Signal mehr gibt. Das tut jetzt das gute alte blau-weiß-rote Schild dahinter, zeigt an: Die Fahrbahn-Verengung ist auf der Gegenseite, du darfst als Erster durch, wenn Gegenverkehr kommt.

Minutenlang nur die Kicker zu hören

Autos sind in Glems aber vor allem nachts eine Seltenheit. Minutenlang sind nur die Kicker auf dem Kunstrasenplatz zu hören. Dem GEA-Reporter wird kühl, während er darauf wartet, dass ihm endlich ein Wagen vor die Kameralinse fährt. Er stellt fest: Die Behörden haben mit ihrem Aus für die Ampel richtig nachentschieden.

Tagsüber leuchtet es unter der Woche an der Engstelle, der Baustelle der Freien Evangelischen Schule (FES), dagegen weiterhin rot, gelb und grün. Das erscheint zumindest vertretbar, zumal dann ein paar mehr Autos durch den Ort fahren und die Fahrer in der Regel wacher sind als nachts. »Es ist der Hauptweg für Kindergarten- und Schulkinder«, wirbt Ortsvorsteher Andreas Seiz um Verständnis für die beampelte 200-Meter-Zone. Der Schulbus hält zwischen den Ampeln. Dort parken regelmäßig auch Fahrzeuge von Anwohnern und engen die Fahrbahn weiter ein.

Zwei Jahre Nadelöhr

Die Alternative zur halbseitigen wäre die komplette Sperrung der Glemser Ortsdurchfahrt gewesen. Für zwei Jahre. So lange wird es dauern, bis der Anbau der FES fertig ist. So lange hätte sich der Umleitungsverkehr durch die enge Lechstraße oberhalb der Schule gequält. Das wollte dann doch niemand. Dann lieber ein befahrbares Nadelöhr an der Ortsdurchfahrt. Das sich seit Donnerstag geweitet hat. Und etwas freiere Fahrt für freie Bürger ermöglicht. (GEA)