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Am Europäischen Tag der Restaurierung kostenlos ins Museum in Bad Urach

Restauratorinnen des Landesmuseums Württemberg präsentieren ihre Arbeit im Stadtmuseum Bad Urach. Hier gibt's am Sonntag, 10. Okotober, zu sehen, was sonst nicht zu sehen ist.

Farben der Skulptur des Heiligen Christophorus, der mit dem Christuskind auf seinen Schultern durch die Fluten watet, haben sich
Farben der Skulptur des Heiligen Christophorus, der mit dem Christuskind auf seinen Schultern durch die Fluten watet, haben sich im Laufe der Jahrhunderte verändert. Foto: Silja Walz
Farben der Skulptur des Heiligen Christophorus, der mit dem Christuskind auf seinen Schultern durch die Fluten watet, haben sich im Laufe der Jahrhunderte verändert.
Foto: Silja Walz

BAD URACH. Sehen, was man sonst nicht sieht: Darum geht es am europäischen Tag der Restaurierung. Restauratoren aus ganz Europa geben immer am zweiten Sonntag im Oktober besondere Einblicke in ihre Arbeitswelt. Das Landesmuseum Württemberg ist aus diesem Anlass am Sonntag, 10. Oktober, mit kostenfreien Angeboten im Stuttgarter Alten Schloss und in Bad Urach präsent.

Dort steht die kürzlich erfolgte Restaurierung zweier Bauskulpturen des spätgotischen Marktbrunnens in Bad Urach im Fokus. Beide befinden sich seit 1990 als Dauerleihgabe im Bad Uracher Stadtmuseum Klostermühle: Ein fast lebensgroßer Christophorus, der mit dem Christuskind auf seinen Schultern durch die Fluten watet, war die Hauptfigur des ursprünglich etwa 8,4 Meter hohen Brunnens. Das zweite Objekt, der zugehörige Brunnenstock, trug ursprünglich den hoch aufragenden Brunnenaufbau.

2,2 Millionen Euro für den Erhalt

Im Rahmen einer Kooperation des Landesmuseums mit dem Studiengang Konservierung und Restaurierung an der staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart konnten die zwei Skulpturen bereits 2019 eingehend untersucht und dokumentiert werden. Aufgrund ihres angegriffenen Erhaltungszustands war eine aufwendige Restaurierung dringend erforderlich.

Die Wiederherstellung des alten Zustands konnte nun dank einer Förderung der Ernst von Siemens Kunststiftung im durchgeführt werden. Der Generalsekretär der Stiftung, Dr. Martin Hoernes, freut sich: »Die Restaurierung der spätgotischen Brunnenfigur des heiligen Christophorus von der Hand des Bildhauers Peter von Koblenz ist ein wunderbares Beispiel für die fast 200 vielfältigen Projekte, die im Rahmen der Corona-Förderlinie bislang realisiert werden konnten. Mit nun insgesamt 2,2 Millionen Euro sicherte die Ernst von Siemens Kunststiftung damit nicht nur den Erhalt restaurierungsbedürftiger Kunstwerke, sondern durch die trotz der Krise vergebenen Aufträge auch zukünftig die Expertise der selbstständigen Restauratoren für die Museen.«

Am Sonntag, zwischen 10.30 und 15 Uhr, präsentieren die Restauratorinnen Eva Sulzer und Juliane Weigele im Stadtmuseum Klostermühle in Bad Urach die Ergebnisse der Untersuchungen und die an den Objekten vorgenommenen Restaurierungsmaßnahmen. Im Rahmen von Führungen erfahren die Besucher beispielsweise, wie sich die Farbigkeit der Skulptur im Lauf der Jahrhunderte veränderte. Die kostenfreien Führungen starten um 10.30, 11.30, 13.30 und 14.30 Uhr. (eg)